Montag, 9. Januar 2017

{Rezension} Cindy & Rella ~ Marie Menke

Rezension Cindy & Rella Marie Menke
Cindy & Rella || Marie Menke || im.press || Dystopie || eBook || 263 Seiten || 1/1

Ihr siebzehnter Geburtstag ist der Tag, an dem sich alles entscheiden wird – da sind sich Cindy und Rella einig. Sei es eine glitzernde Party, die Cindy zur Prinzessin des Berliner Nachtlebens krönt, oder ein auf Pergament geschriebener Brief, der Rellas Bestimmung offenbart: An diesem Tag rechnen sie beide fest damit, dass etwas geschehen wird, das ihr Leben für immer verändert. Womit sie jedoch nicht rechnen, ist, dass sie sich ausgerechnet an diesem Tag zum ersten Mal über den Weg laufen werden. Zwei Mädchen, die sich äußerlich bis aufs Haar gleichen und deren Schicksale von Geburt an miteinander verwoben sind. Verliebt in zwei Jungen, von denen nur einer ein Prinz sein kann…


Märchenadaption? Dystopisches Setting? Heimatstadt Berlin? Schöne Kleider? Als ich dieses Buch entdeckt habe, wusste ich einfach, dass ich es lesen MUSS und war schon gespannt, was sich wohl hinter diesem wundervollen Cover verbergen würde (zumal ich bereits in die Leseprobe reingeschnuppert hatte)...


Gleich vorweg muss ich sagen, dass Cinderella nicht mein liebstes Märchen ist, was an ihrer Naivität liegt und an der Liebe auf den ersten Blick. Marie Menke ist es hier gelungen, Cinderella in zwei Charaktere zu splitten, die einerseits beide dem Original durch anfängliche Passivität und Angepasstheit an ihre jeweilige Lebenssituation ähneln und trotzdem nicht unterschiedlicher voneinander sein könnten. Mir gefiel, wie sich Cindy und Rella weiterentwickelten, ihre Schwächen überwanden und zu starken Mädchen wurden. Auch diese Zwillingsmomente fand ich einfach großartig! Cinderella ja, und doch viel mehr!

Timothys Grinsen verschwand und er seufzte. »Du kannst alles sein, Cindy, wenn du nur willst

Begeistert war ich auch vom Setting, der schillernden Stadt Berlin und der dystopischen Fabrikwelt... quasi die Licht- und Schattenseiten der (technischen) Weiterentwicklung, die wir momentan erleben, dystopisch und nicht zu weit hergeholt. Die Geschichte ist definitiv nicht einfach nur reine Fiktion mit Märchenanteil, sondern regt auch zum Denken an, zumal einige brisanteAspekte eingeflochten werden, um die es lebhafte Debatten gibt ^^

»Ich glaube, andere würden jetzt Intelligenz sagen, aber ich glaube, Neugier ist viel wichtiger. Wer intelligent ist, der wird diese Fähigkeit vielleicht niemals nutzen. Wer neugierig ist, wird seine Intelligenz nutzen, egal, wie viel er davon hat 

Die Geschichte konnte mich von der ersten Seite an fesseln, da der Schreibstil der Autorin angenehm zu lesen ist und mir die Charaktere sympathisch waren, ich mit ihnen litt und wissen wollte, wie es weitergeht. Dann kam der Liebes- Plottwist, den ich total genial fand, und danach ging scheinbar alles den Bach runter für Cindy und Rella... War das aufregend!!! o.O

Zu Beginn waren die Parallelen zum Ursprungsmärchen eher gering, aber im Laufe der Zeit wurden sie immer ersichtlicher. Leider fand ich Timothys Reaktion in der Hauptszene wenig glaubhaft. Ja, es war DIE Märchenszene schlechthin und sie hätte nicht fehlen dürfen, aber die Situation wirkte gekünstelt und erzwungen :/

»Und doch gehörte die Musik für mich in so einer Nacht dazu. Sie war eine Brücke in eine Welt aus Träumen und Wünschen. Sie war es, die die Atmosphäre in diesem Nachtclub von der Außenwelt isolierte, die dafür sorgte, dass jeder, der ihn betrat, augenblicklich vergaß, welche Sorgen und Ängste er tagsüber hatte  

Und auch das Ende konnte mich nicht hundertprozentig überzeugen, denn es war mir zu abgehackt und einige Fragen blieben bei mir offen, z.B. warum die Fabrikleute Opus überhaupt verlassen durften, warum dieses Risiko eingegangen wurde? 

SPOILER! Und warum zum Teufel ausgerechnet Timothy und Cindy geklont wurden?! Ich finde das übergruselig von ihren Vätern, die eigenen Kinder zu kopieren!!!! o.O


... noch ein paar Worte zu Gestaltung und Titel:
[5/5] Dieses Cover ist zum Niederknien schön - schlicht und elegant, märchenhaft und wundervoll. Und dieses harmonische Zusammenspiel von Blautönen... traumhaft! Die Schrift passt auch gut ins Gesamtbild, also alle Daumen hoch ;) Der Titel macht einen direkt neugierig, da man die Anspielung auf Cinderella bemerkt, nicht aber versteht. Gelungen!


Fazit Rezension Cindy & Rella im.press
VIELEN DANK AN CARLSEN FÜR DAS REZENSIONSEXEMPLAR

Hervorragend gelungene Mischung aus Märchenadaption und Dystopie mit hohem Spannungsgrad, sympathischen Charakteren, einigen Überraschungen und überzeugendem Setting! Lediglich für die Hauptmärchenszene und das offene Ende gibt es einen kleinen Abzug.

atmosphärisch ~ überraschend ~ schillernd

Märchenadaptionen sind momentan ja total beliebt... welche hat euch am besten gefallen? Und kennt ihr welche, die mehrere Genres verbinden? Oder ein ungewöhnliches Märchen wiedergeben? Einen besonders überraschenden Plottwist oder einfallsreiche Interpretation haben? Ich hätte ja gerne Adaptionen vom Phantom der Oper, den sieben Geißlein, vom Froschkönig, den sieben Raben oder dem Mädchen mit den Schwefelhölzern!


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2 Kommentare:

  1. Hey meine Liebe,

    ich war mir bei dieser Geschichte nicht ganz sicher, ob ich sie wirklich lesen möchte. Aber deine Begeisterung ist regelrecht ansteckend und ich werde zumindst mal in die Leseprobe reinschnuppern. *g*

    Liebe Grüße,
    Ruby

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    1. Ahoy Ruby,

      ja mach das mal ^^ Ich glaube, es könnte dir gefallen ♥
      Im impress Magazin Winter war eine XXL- Leseprobe drin ;)

      LG, Mary <3

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