Sonntag, 23. August 2020

10 Fragen, die ich als Vielleserin oft höre ~ Meine Antworten


Ahoi! Vor längerer Zeit (und damit meine ich vor wirklich langer Zeit!) bin ich bei Melli über einen interessanten Beitrag zum Thema "Viellesen" entdeckt und da ich ihre 10 Fragen nun auch schon häufiger gehört habe, möchte ich mich ihnen hier ganz offen stellen ;)


1. Woher nimmst du die Zeit zum Lesen? Hast du keine Verpflichtungen?
Ich finde ja, "Zeit haben" ist so eine Sache... Meiner Meinung nach geht es viel weniger darum, wie viel Zeit tatsächlich zur Verfügung steht, sondern wie sie genutzt wird. Lesen ist eines meiner wichtigsten Hobbies; eine Priorität. Ich nehme mir die Zeit dafür. Aber klar, nicht immer erlauben Alltag und Umstände es. Vor dem Einschlafen oder in den Öffentlichen finde ich jedoch meist auch in stressigen Zeiten ein paar Minuten für die Buchwelt :)

2. Hast du die Bücher in deinem Regal alle gelesen?
Nein. Den absolut größten Teil habe ich gelesen, und doch sind etwa 200 Bücher auf meinem SuB (darunter jedoch auch eBooks, die ja nicht physisch in meinen Regalen stehen).

3. Kannst du dich an alle gelesenen Bücher erinnern?
Ebenfalls nein. An Charakternamen sowieso nicht, aber selbst die grobe Rahmenhandlung ist mir bei weitem nicht bei allen Büchern mehr präsent. Wie auch, bei 50-100 Büchern im Jahr, seitdem ich lesen kann! Aber bei vielen Büchern habe ich eine vage Erinnerung an den Inhalt oder an Gefühle, die ich beim Lesen hatte. bei manchen kann ich mich auch an bestimmte Szenen oder gar die gesamte Geschichte erinnern. Sehr unterschiedlich!

4. Wie kannst du es dir finanziell leisten, so viel zu lesen?
Nun, ich besitze zwar >1.100 Bücher, aber die habe ich ja nicht alle an einem Tag gekauft, sondern über Jaaaahre zusammengesammelt. Gebraucht gekauft, geschenkt bekommen, erspart, gewonnen, getauscht, als Rezensionsexemplar bekommen... Und dann habe ich lange Zeit auch fast ausschließlich Bibliotheksbücher gelesen. Lesen muss nicht teuer sein!


5. Brichst du Bücher ab? Hast du dann nicht Angst, etwas zu verpassen?
Mittlerweile schon, wenn auch noch immer selten. Wenn ich mich so sehr durch ein Buch quälen muss, einfach gar keine Freude daran habe... warum sollte ich es dann beenden? Manchmal blätter ich dann durch das Buch, lese auch das Ende noch - und manchmal bin ich auch so desinteressiert oder abgeneigt, dass ich nicht mal daran Interesse habe. Und dennoch, klar, beim Abbrechen ist da immer dieses Stimmchen im Hinterkopf, ob ich nicht etwas verpasse. Aber so sei es.

6. Liest du Bücher quer?
Nein. Ich habe die dumme Angewohnheit, in den Momenten der kaum auszuhaltenen Spannung durchaus mal zum Ende vorzublättern und zu schmuen, ob und wer überlebt. Und wie gesagt, beim Abbrechen blätter ich manchmal durch. Ansonsten wird chronologisch und ab Stück gelesen. Maximal ausschweifende Landschaftsbeschreibungen überspringe ich.

7. Liest du kurze Bücher nur wegen der Statistik?
Nein. Ich greife manchmal bewusst zu kurzen Büchern, weil mir Zeit und Elan fehlen, ich aber dennoch das Erfolgsgefühl eines beendeten Buches haben möchte, oder einfach, weil sich ein kurzes Buch besser in der Bahn transportieren lässt. Aber nicht für die Statistik. Das läuft eher andersherum - ich mache die Statistik, um kein Buch zu vergessen und einen Überblick zu behalten; mir auch in lesearmen Zeiten das "oh schau mal, so viel hast du schon gelesen!"-Gefühl zu geben.

8. Üben die Challenges, an denen du teilnimmst, keinen Druck auf dich aus?
Die Frage muss ich bejahen. Deswegen nehme ich jetzt auch schon zwei Jahre oder so nicht mehr oder maximal an einer bzw. kurzlebigen Challenges, die eh zu meinem Lesevorhaben passen, teil. Selbst dezidierte Leselisten stelle ich mir nur noch selten auf, sondern lese, worauf ich gerade Lust habe bzw. welche Rezensionsexemplare gerade an der Reihe sind :)

9. Ist Lesen ein Wettbewerb?
Nein. Also nicht in einem negativ aufgeladenen Konkurrenzkampfsinne. Lesen ist vor allem eines: Ein Hobby, eine Freizeitbeschäftigung. Eine Bereicherung!

10. Hast du keine anderen Hobbys?
Doch ;) Ich tanze Standard-Latein, ich reise und bastle gerne, ich bin gerne in der Kombüse kreativ und klar, die Seefahrt habe ich mittlerweile für mich entdeckt. Das lässt sich aber alles ganz gut koordinieren und kombinieren!

Mit welchen Fragen und Vielleser*innen-Vorurteilen habt ihr euch schon konfrontiert gesehen? Würdet ihr eine oder mehrere Fragen völlig anders beantworten als ich? Fühlt euch gerne dazu eingeladen, die Fragen mitzunehmen ;)

6 Kommentare:

  1. Hallo Ronja,
    ich sehe das mit dem Lesen ähnlich wie du: Es ist ein Hobby und wie bei allem im Leben muss man Prioritäten setzen. Ich finde es nicht schlimm, wenn man mal eine Lesepause einlegt. Allerdings achte ich darauf, dass regelmäßig Beiträge auf dem Blog erscheinen und ich die magische Grenze von fünf Büchern im Monat nicht unterschreite. Alles darüber ist schön, aber kein Muss.

    An die gelesenen Bücher kann ich mich tatsächlich im Detail auch so gar nicht mehr erinnern. Würde man mich abfragen, würde mir bei manchen Titeln vermutlich sogar der Inhalt nicht mehr präsent sein. Aber ich denke das ist auch normal bei der Anzahl der Bücher, die wir so lesen.

    Ich breche Bücher tatsächlich auch so gut wie nie ab. Dafür habe ich einfach schon zu oft die Erfahrung gemacht, dass die Geschichte mir im weiteren Verlauf noch irgendwas mit auf den Weg gegeben hat. Jüngst hatte ich es sogar bei einem Buch, dass es mich über 400 von 500 Seiten gar nicht abgeholt, ja fast sogar schon geärgert hat. Erst auf den letzten 100 Seiten war ich dann so richtig drin in der Geschichte. Es wurden richtig tolle Werte und Botschaften vermittelt. Das war schon ein krasser Umschwung.

    Bücher querlesen käme für mich auch so gar nicht in Frage. Allerdings würde ich auch niemals das Ende vorablesen. Aber ich kenne einige Leser, die das gerne tun. :o)

    Ein sehr schöner Beitrag von dir.

    Liebe Grüße
    Tanja

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    1. Ahoi Tanja,

      die magische Grenze von fünf Büchern, lach, das hast du schön formuliert! Letzten Monat ist mir das jedoch nicht gelungen ^^

      Und ja, sich nicht genau oder auch gar nicht erinnern zu können, ist voll okay - mir reicht auch ein bestimmtes Gefühl, wenn ich ein Buch angucke. Das wohlige Erinnern, dass das Buch wunderbar war, auch wenn ich keinen Schimmer mehr habe, warum...

      Heftig, wenn ein Buch nach 400 Seiten nochmal kippt ^^ Aber so lange hätte ich mich vermutlich dennoch nicht "durchgequält"; je nach Laune jedoch. Das mit dem Ende vorlesen, habe ich mich vor laanger Zeit angewöhnt und manchmal schaffe ich es einfach nicht, mich zu disziplinieren xD

      Liebe Grüße & danke für deinen Besuch ♥
      Ronja

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  2. Hallo liebe Ronja,

    lesen muss vor allen Dingen Spaß machen....deshalb mache ich mir keine Leselisten oder deshalb bei anderen Aktion in dieser Richtung mit....ich lese was mir in die Finger kommt und gut ist es.

    LG....Karin...

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    1. Ahoi Karin,

      das ist eine wunderbare Einstellung ♥

      Liebe Grüße
      Ronja

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  3. Ahoi Ronja,

    schön, dass Du die Fragen beantwortet hast, denn Du weißt doch bestimmt: besser spät als nie ;-)

    Ich mag Deine Antworten sehr und Du hast Recht: Lesen muss nicht teuer sein :D

    Liebe Grüße Melli

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    1. Ahoi Melli,

      das stimmt! Danke also für die schöne Idee & deinen Besuch ♥

      Schönes Wochenende!
      Ronja

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