Freitag, 23. April 2021

Welttag des Buches ~ (m)ein neues Lieblingsbuch


Ahoi! Manche mögen ja heute den Tag des deutschen Bieres zelebrieren - wir hingegen feiern den Welttag des Buches! Zu diesem Anlass möchte ich euch ein Buch vorstellen, das bereits vor 33 Jahren das Licht der Welt erblickte, aber erst jetzt durch die Neuauflage seinen Weg in mein Regal - und mein Herz - fand. Ein Buch, berührend und voller Weis- und Wahrheiten, bei dem ich voll und ganz verstehe, warum Oprah Winfrey es seit Jahren auf ihrem Nachttisch zu liegen hat.

Ich spreche von Paulo Coelhos Der Alchimist; einer wundervoll-wahren Fiktion!

Der Alchimist || Paulo Coelho || Diogenes || Roman || HC || 176 Seiten || 1/1

Santiago, ein andalusischer Hirte, hat einen wiederkehrenden Traum: Am Fuß der Pyramiden liege ein Schatz für ihn bereit. Soll er das Vertraute für möglichen Reichtum aufgeben? Santiago ist mutig genug, seinem Traum zu folgen. Er begibt sich auf eine Reise, die ihn über die Souks in Tanger bis nach Ägypten führt, er findet in der Stille der Wüste auch zu sich selbst und erkennt, dass das Leben Schätze bereithält, die nicht mit Gold aufzuwiegen sind.


Ein seitlicher Blick auf das Buch offenbart: Mehr Post-Its als so mancher 500-Seiten-Wälzer! Auf den Bildern jetzt nicht sichtbar, zieren doch etwa 15 Markierungen die nur 170 Seiten: Szenen, die mich berührten, Gedanken, die ich teile, Aussprüche, bei denen ich ganz laut JA! rufen wollte und Momente, die mich an eigene Erlebnisse erinnerten.

Wer mich kennt, weiß, dass ich auf klare Worte ohne große Gefühlsduselei stehe; für ausschweifende philosophischen Ausführungen schwer zu erwärmen bin - und doch; ich liebe dieses Buch für seine Überlegungen und Erkenntnisse, irgendwo zwischen Poesie und Philosophie. Für mich haben sie keinen absoluten Wahrheitsanspruch, keine dogmatische Lebensvorschrift und kleiden meine Einstellung zu Leben, Schicksal, Eigeninitiative, Träumen und Liebe doch ganz wunderbar in Worte.

»Es gibt eine Sprache, die jenseits der Worte steht.« 


Zur Handlung an sich lässt sich nicht viel sagen - der Klappentext fasst sie exakt zusammen und doch auch nicht; es geht viel weniger um konkrete Ereignisse, als um den Weg, die Erkenntnisse auf eben jenem, die Santiago sammelt. Ich mochte, wie lehrsam und aufgeschlossen er war; dabei aber dennoch auch Fehler beging und wiederholte, eben menschlich blieb. Ein kleiner Enttäuschungsstich stellt für mich leider das Ende dar; dazu muss ich jedoch in die Spoilerkiste greifen:

Nachdem Santiago mehrmals Vermögen gemacht und wieder verloren, die wahre Liebe gefunden und Frieden mit sich und der Welt gemacht hat - da fand ich es schade, dass der "Schatz", den zu finden seine Bestimmung war, tatsächlich materiell war. Das passt(e) für mich nicht zu seinem geistigen Reifungsprozess und der Botschaft an die Leser*innen...

Im positiven Sinne sehe ich bei diesem Buch Parallelen zu Das Café am Ende der Welt, empfand die Botschaften jedoch als weniger aufdringlich bzw. mit erhobenem Finger ausgesprochen.

»Die Entscheidungen waren nur der Anfang von etwas. Wenn man einen Entschluß gefaßt hatte, dann tauchte man damit in eine gewaltige Strömung, die einen mit sich riß, zu einem Ort, den man sich bei dem Entschluß niemals hätte träumen lassen.« 


Kurzum, der Alchimist ist ein Buch über die Schönheit des Lebens, über den Mut, das zu tun, was wir wirklich möchten und die Entschlossenheit, dafür auch bis ans Ende der Welt zu gehen. Nicht "das Schicksal" entscheidet über unseren Weg, sondern (zu großen Teilen) wir selbst.


... noch ein paar Worte zu Gestaltung und Titel:
[4/5] Eine schlichte, aber ansprechende Gestaltung - besonders angetan bin ich von der Leinenbindung samt Lesebändchen. Die Titelwahl finde ich äußerst interessant; schließlich erzählt das Buch hauptsächlich vom Hirten Santiago und nicht vom namenlosen Alchimisten...


VIELEN DANK AN DIOGENES FÜR DAS REZENSIONSEXEMPLAR

Wer John Strelecky mag, kommt hier definitiv auf seine Kosten - und auch sonst kann ich dieses Büchlein nur empfehlen; ist es doch eines, das mich mit einem zufriedenen Lächeln und erfüllten Herzen zurückließ  ♥

nachdenklich ~ anmutig ~ erfüllend

Habt ihr von Paulo Coelho schon Bücher gelesen? Habt ihr wiederkehrende Träume? Und glaubt ihr an Schicksal?


 Ähnliche Bücher in meiner Schatztruhe:
{mit einem Klick auf die Cover gelangt ihr zu den Rezensionen}

8 Kommentare:

  1. Ahoi Ronja,
    das Buch ist wirklich klasse und im neuen Einband richtig wunderschön anzusehen!
    Liebe Grüße Anett.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ahoi Anett,

      ja, oder? Haben sie sehr schön gestaltet und dann noch mit Leineneinband & Lesebändchen *-*

      Löschen
  2. Hallo liebe Ronja,

    hm, steht das nicht auch auf der Top-10 Liste der meistgelesenen Bücher der Welt....augenzwickern..?

    LG..Karin..

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ... und das zu Recht, wie ich finde, liebe Karin :)

      LG Ronja

      Löschen
  3. Hallo liebe Ronja :)

    Bisher habe ich noch kein Buch von Paulo Coelho gelesen, aber deine Vorstellung macht mich definitiv neugierig. Ich habe schon einen Freund im Hinterkopf, dem ich das Buch empfehlen könnte! Irgendwie musste ich beim Lesen deiner Rezension immer wieder an "In Kalabrien" von Peter S. Beagle denken. Zwar sind die Bücher absolut nicht vergleichbar, aber irgendwie schwebte das doch die ganze Zeit in meinem Hinterkopf 😉

    Liebe Grüße
    Lisa von Prettytigers Bücherregal (Blog & Instagram)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ahoi Lisa,

      ach freut mich, dass dich das Buch (als Geschenk) anspricht :) In Kalabrien sagte mir jetzt nichts, aber klingt schon ähnlich und oooh, den Film zum letzten Einhorn habe ich damals geliebt ♥

      Liebe Grüße
      Ronja

      Löschen
  4. Hi Ronja,

    das hört sich wirklich toll an, denn ich mag solche philosophischen Gedanken sehr gerne. Oft kommen die ja auch in allen Genres vor, so zwischen den Zeilen, aber ich mag es auch, wenn es direkt darum geht. So kurze Büchlein sind zwar normalerweise nicht so meins, aber bei dem Thema oft ausreichend, um die eigenen Gedanken wieder anzustubsen.
    "Das Café am Ende der Welt" hab ich gelesen und fand die Anregungen wirklich gut, auch wenn sie nichts neues für mich waren.

    Ich werde mir "Der Alchimist" auf jeden Fall auf meine Wunschliste setzen :)

    Liebste Grüße, Aleshanee

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ahoi Aleshanee,

      na freut mich, dass dich meine Besprechung neugierig auf das Buch machen konnte und solltest du es lesen, bin ich natürlich auch gespannt auf deine Meinung :)

      Beim Café erging es mir genauso; gute Botschaften aber für mich persönlich jetzt auch keine wirklich neuen Erkenntnisse ^^

      Liebe Grüße & ein schönes verlängertes Wochenende
      Ronja

      Löschen

Lass´ mir doch einen Kommentar da! Ich würde mich über deinen Landgang sehr freuen :)