Samstag, 11. August 2018

#FeministFightClub ~ Vier Bücher, die ihr gelesen haben solltet (auch als Männer!)

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»Das Einzige, das besser ist als eine selbstbewusste Frau, ist eine ganze Armee davon.«

Ahoi! Endlich habe ich meine Hausarbeit abschicken können. Befreiendes Gefühl! Thema? Die Situation von (weißen, arbeitenden) Frauen in Deutschland. Gar nicht sooo rosig wie gedacht. Aber darum soll es hier nicht gehen. Oder doch, aber anders. Denn ja, es geht um Frauen. Warum sie (die gleichen) Rechte haben wie Männer, welchen Schwierigkeiten sie heutzutage gegenüberstehen und was sie großartiges geleistet haben. Dazu möchte ich euch vier wundervolle Bücher vorstellen, die ich in letzter Zeit gelesen habe.


Power Women || Kay Woodward || arsEdition || Jugendsachbuch || HC || 112 Seiten || 1/1   

Als ersten Titel möchte ich euch Power Women - Geniale Ideen mutiger Frauen ans Herz legen. Was genau eine PowerWoman für mich ist, habe ich hier berichtet - die 25 vorgestellten historischen Persönlichkeiten dieses Buches waren es allesamt definitiv. Konzipiert ist das Buch explizit für Jugendliche - nach ein paar einleitenden Worten und neben einem Kurzsteckbrief (Name, Geburts-/ Sterbedatum, Nationalität, Beruf) sowie der Beschreibung der Errungenschaften jeder Frau, sowie einem illustrierten Zitat, hat sich die Autorin nämlich überlegt, wie die unterschiedlichen Frauen wohl mit heutigen Alltagssorgen von Teenagern umgehen würden. Von Mobbing, über Prüfungsangst, Streit mit Freunden und Selbstzweifel ist so ziemlich alles dabei. Gleichzeitig ist dieses Buch aber in jedem Regal eine Zierde und für Leser*innen jedes Alters geeignet - kurze und knappe Vorstellungen in einfacher Sprache, liebevolle Zeichnungen und Illustrationen unterschiedlichster Stile und inspirierende Zitate. Was will man mehr?


Good Night Stories for Rebel Girls || Elena Favilli & Francesca Cavallo || Hanser ||   
Kindersachbuch || HC || 112 Seiten || 1/?   

Ähnlich und doch ganz anders ist Good Night Stories for Rebel Girls - 100 außergewöhnliche Frauen. Wie der Titel bereits vermuten lässt, handelt es sich um eine Sammlung von Kurzgeschichten, nur eben auf wahren Ereignissen beruhend. Im Stile von "Es war einmal ein Mädchen, das..." wird die Lebensgeschichte von 100 außergewöhnlichen Frauen und Mädchen sehr kindgerecht erzählt, dabei aber immer hervorgehoben, welchen Schwierigkeiten sich die vorgestellten Frauen ausgesetzt sahen. Dazu dann jeweils ein gezeichnetes Bild und ein Zitat, sowie ein Kurzsteckbrief (Name, Tätigkeit, Geburts-/ Sterbedatum, Herkunftsland). Das Buch eignet sich übrigens nicht nur zum Vorlesen und als Gutenacht-Lektüre, sondern auch, um mal was in einer anderen Sprache zu lesen. Ich habe die spanische Edition und komme dank des kindgerechten Schreibstils super damit klar. Ganz klares Fazit: Auch dieses Buch kann und sollte von jede gelesen werden - egal ob alt ob jung, ob weiblich oder nicht, zu Lernen ist von diesen 100 Frauen eine ganze Menge!


Ein Verteidigung der Rechte der Frau || Mary Wollstonecraft || Verlag für die Frau ||   
Abhandlung || HC || 112 Seiten || 1/1   


Deutlich mehr Konzentration und Zeit erfordert Eine Verteidigung der Rechte der Frau, erschien die englische Erstausgabe doch 1792. Das Buch ist diese Investition aber absolut wert! Begeistern konnte mich bereits der Schreibstil, der natürlich etwas altertümlich ist, dabei aber wundervoll metaphorisch, und doch auf den Punkt gebracht. Gut gefallen haben mir zudem die Querverweise und Fußnoten, durch die man viel über Denker ihrer Zeit und die Werke Rousseaus im Speziellen lernen konnte. Und dann Mary Wollstonecrafts Gedanken und Ausführungen - für das 18. Jahrhundert unfassbar modern und unkonventionell! Ihre Grundannahmen teile ich nicht - sie baut alles auf die Existenz Gottes auf und argumentiert, ähnlich wie Platon in der Politeia, nicht aus Gutherzigkeit für die Rechte der Frauen, sondern zweckrational: Würde Frauen dieselbe Bildung zu Teil wie Männern, so Wollstonecraft, würden sie ihre natur- und gottgegebene Pflicht der Mutterschaft besser erfüllen. Naja. Aber ihre Forderungen! Fast allen konnte ich nur nickend zustimmen. Auf fast jeder Seite habe ich mir Notizen gemacht oder zumindest markiert und unterstrichen - mal, weil mir Formulierungen so zusagten, dann weil Situationen frappierend aktuell scheinen oder weil Wollstonecraft überraschend moderne An- und Einsichten zeigte. Kapitel 9-13 kann man sich aber getrost sparen. Darin kommt wenig Neues oder Überzeugendes vor und das Fazit fand ich nach den starken Worten zuvor enttäuschend moderat. Dennoch, das Lesen dieses Buches kann ich jedem nur ans Herz legen - empfehle aber, Zeit und Geduld (und Stifte!) mitzubringen. 

Meine Ausgabe hat übrigens nicht nur ein tolles Format und angenehme Schriftgröße, sondern auch noch Abbildungen (zumeist Porträts). :)



Feminist Fight Club || Jessica Bennett || Lübbe || Sachbuch || TB || 320 Seiten || 1/1   

Last but not least: Feminist Fight Club - Wie sich Frauen am Arbeitsplatz erfolgreich durchboxen. Dieses Buch ist nicht nur eine äußerst treffende (und dadurch häufig wütend machende) Realitätsbeschreibung, sondern Motivation und Anleitung zum Widerstand zugleich. Was tun, wenn der Chef den totalen Macho raushängen lässt? Wie gegen Manneigner und Mansplainer wehren? Wie auf dumme, sexistische Kommentare reagieren? All´ das und noch viel mehr erklärt Jessica Bennett und unterhält durch witzige Illustrationen und ihren Humor dabei zudem. Gut gefallen (und bei meiner Hausarbeit geholfen) hat mir auch, dass die Autorin nie einfach irgendwas postuliert, sondern ein ausführliches Quellenverzeichnis hat - so kann man interessante Erwähnungen auch gleich noch mal nachlesen. Auch wenn das Buch zum Gründen eines #FeministFightClub aufruft, richtet es sich nicht nur an Frauen, sondern will ein kollektives Bewusstsein für alltägliche Unwägbarkeiten schaffen - ein Abschnitt wendet sich sogar direkt an Männer. Von daher: Unbedingt lesen, dabei schmunzeln, ohne zu Vergessen wie bitterernst das alles ist, Fightclub gründen und Tschakka


Welche der Titel sprechen euch an bzw. habt ihr schon gelesen? Habt ihr noch Ergänzungen und weitere Empfehlungen? Momentan scheinen Bücher von, über und für Frauen ja "in" zu sein - was haltet ihr von dem Trend? Nur ein neuer Weg, Geld zu machen oder notwendig und hilfreich, um junge Mädchen zu starken, unabhängigen Frauen zu machen?

6 Kommentare:

  1. Hallo Mary,

    hm, ich sag es mal so ....regelmäßig kommen sollte Themen mehr oder weniger auf den Markt....kommt immer auch darauf an wer die Werbetrommel damit rühren möchte oder will.

    Magersucht/Essstörungen...als Gegengewicht zur Zeit im TV Curvy Supermodel.

    Man versucht möglichst viele Menschen/Frauen/Männer auf die ein oder andere Weise ins rechte Licht zu rücken, um Aufmerksamkeit für diese oder jene Probleme zu bekommen.

    Und irgendwann ist es auch wieder gut und man nimmt sich des nächsten Problemes unserer Welt...

    Und da gibt es wirklich viele oder?

    Aber irgendwie ändert sich trotzdem nicht wirklich etwas....immer noch werden minderjährige Frauen zwangsverheiratet......Mädchen/Frauen auf der ganzen Welt vergewalttätigt ....oder im Intimbereich verstümmelt...oder man verwehrt Mädchen,die Chance auf Bildung

    Ich glaube, da sind ab-und zu blöde Sprüche am Arbeitsplatz eher ein kleines Problem

    .....z.B. früher haben Bauarbeiter gerne mal Frauen nachgepfiffen ...O.K. vielleicht etwas nervig/lässig, aber heute wahrscheinlich ein Fall für Frauenrechtlerin...vielleicht ist man manchmal auch gerade in der heutigen Zeit zu empfindlich .....

    Jedes Wort wird auf die berühmte Goldwaage gelegt....


    LG..Karin..

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    1. Ahoi liebe Karin,

      danke für deinen ausführlichen Kommentar und deine Meinung!
      Kann ich auch jeden Fall nachvollziehen und ich finde es auch entsetzlich, wie viel Leid Frauen auf der Welt (immer noch) ertragen müssen. Und ja, immer mal wieder wird einem Problem mediale Aufmerksamkeit zu Teil und dann ganz schnell schon wieder nicht mehr...

      Hab einen schönen Sonntag,
      Mary <3

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  2. Huhu =)
    Schöner Beitrag. Power Women habe ich ja auch gerade gelesn und rezensiert und Goodnight Storys for rebel girls steht auf meiner Wuli. Was ich dir auch sehr empfehlen kann ist "Gute Prinzessinnen kommen ins Märchen, böse schreiben Geschichte" von Linda Rodriguez McRobbie. Dort werden Prinzessinen vorgestellt, die so gar nicht dem Klischee der Märchenprinzessin entsprechen weil sie Throne erobert, Intrigen gesponnen oder ihre Konflikte im Ringkampf gelöst haben. Die Autorin hält da sehr gut die Balance, zwischen Humor und historischer Schilderung.

    Toll finde ich es auch, dass du auch ein historisches Werk zu dem Thema gelesen hast =)

    ♥ Sandra

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    1. Ahoi Sandra,

      Dankeschön! :) Deinen Tipp gucke ich mir gleich mal an, klingt super. Danke dafür :D Und ja, Mary Wollstonecraft stand schon lange auf meiner "sollte ich mal lesen"-Liste, da war die Hausarbeit eine ideale Motivation, das eeendlich zu machen ^^

      Liebe Grüße,
      Mary <3

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  3. Hallo Mary,

    ich bin mal deinem "frech dagelassenen" Link gefolgt - "Ein Verteidigung der Rechte der Frau" klingt wirklich nach einem interessanten Buch aus politikwissenschaftlicher und feministischer Perspektive. Auch wenn ich ähnlich wie du Probleme mit dem Ausgangspunkt hätte, ist es eben auch in der Entwicklung interessant - ich merke es mir mal vor, danke für den Tipp! (Ich bleib mal als Leserin da, in der Hoffnung auf mehr. xD)

    Liebe Grüße
    Dana

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    1. Ahoi Dana und willkommen an Bord! Schön, dass du hergefunden hast :)
      Falls du das Buch mal lesen solltest, bin ich auf deine Meinung wirklich gespannt - ich finde ja, es lohnt sich.

      Bis demnächst
      Mary

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