Ahoi! Bei einem Blick durch mein Zimmer muss ich doch etwas schmunzeln. Auf meinem Schreibtisch liegt ein Buch, das sich der seltenen Ehre würdig erwiesen hat, von mir nicht nur vorsichtig, sondern mit Marker, Stift und Leserillen gelesen zu werden. Feminist Fight Club. Eine unglaublich witzige, bitterböse und zugleich erschreckende Realitätsbeschreibung sowie Handbuch der Patriarchatsbekämpfung in einem. Und dann liegt da noch noch Eine Verteidigung der Rechte der Frau. Drei Mal.* Neben meinem Bett stehen die spanischsprachigen Good Night Stories for Rebel Girls, auf meinem Reader befindet sich Power Women und in dem Ordner für meine nächste Hausarbeit noch ein paar Texte zum Thema Frauen, Arbeitswelt und Unterdrückung. Scheint mich also zu beschäftigen, dieses Thema!
Weil ich selber eine Frau bin? Eine "Power Woman"? Vielleicht. Denn was ist das überhaupt? Wie muss eine Frau sein, um so genannt zu werden? Muss sie kämpfen können wie Superwoman, Kleidergröße 34 und Highheels tragen, perfekt geschminkt sein und spitzenmäßig kochen können, nebenbei eine bahnbrechende Erfindung machen, die Welt ein wenig retten und die Politik aufmischen?
Nö. Ich hatte da in letzter Zeit häufiger Gespräche mit meinen Freundinnen zu und bin umso mehr der Meinung - (fast) keine Frau ist zu 100% mit sich zufrieden. Egal ob mit ihrem Aussehen und Körperbau oder mit ihrem Charakter, Verhalten oder Ausstrahlung. Und das ist auch überhaupt nicht notwendig! Wichtig ist nur die Erkenntnis - was man gut kann und was nicht. Was man ändern könnte und was nicht. Und das man lernt, das genauso hinzunehmen. In den Spiegel gucken zu können und zu sagen "A, B und C sind richtig super an mir und schöne Augen habe ich auch. X könnte besser sein, Y kann ich leider nicht und Z ist halt einfach nicht mein Ding. Aber das ist okay so. Ich bin okay so, nein ich bin sogar richtig klasse! Tschaka!" Das macht eine Power Woman aus. Schwächen haben und dazu stehen. Aber eben auch zu seinen Stärken!
Trotzdem sind solche Bücher, wie sie momentan bei mir liegen, eine wundervolle Unterstützung und Motivation. Wie wären Kleopatra, Jeanne d'Arc und Frida Kahlo mit heutigen (Teenie-) Alltagaproblemen umgehen? Was würde Josh tun? Wie lang war der Weg zur Gleichberechtigung bisher? Mit welchen Argumenten begann die (politische) Inklusion der Frauen? Egal ob historische Entwicklungen, beeindruckende Vorbilder oder nützliche Tipps und Tricks - solche Bücher von, für und über Frauen können enorm viel Mut spenden. Und nicht nur Frauen sollte diese Bücher lesen. Um eine Sensibilisierung in der ganzen Gesellschaft für die (leider immer noch) bestehende Ungleichheit, für Sexismus und die Unterdrückung der Frau zu erreichen, müssen sich auch Männer mit dem Patriarchat beschäftigen. Eine uneingeschränkte Leseempfehlung aller bisher genannten Titel also. Und Aufforderung zum nicht längeren Stillhalten!
Denn abschließend kann ich mich einer anonymen Kommentarschreiberin auf dem Frauenklo meiner Fakultät nur anschließen, die unter diverse Sticker und Slogans schrieb "Warum findet Feminismus vor allem auf dem WC statt? Raus damit auf die Straße! Tschaka!"
*Wobei das nichts mit Feminismus oder Übermotivation zu tun hat, sondern damit, dass eines ein Bibliotheksbuch ist, ich mir auch ein Exemplar gekauft habe und das dritte das Buch ersetzen soll, das ich ausgeliehen und in der Bahn habe liegen lassen. Andere Story ^^
Großartige Posts zum Thema:
{Artikel der Blogparade und auch sonst zum Thema, über die ich bereits gestolpert bin}
Jeanne d'Arc: Die moderne Protagonistin aus früheren Zeiten | | Power Women – Starke Frauen (Vorstellung + Interview mit Lamya Kaddor) | | Wann ist eine Frau eine starke Frau? | | Dein Brief für Hebammen: Rettet die Geburtshilfe | | Starke Frauen in YA - Celaena Sardothien | | Starke Frauen – für den Wandel unserer Welt!
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Feminismus ist auch so ein Thema, wo ich total emotional werde. Letztens ist mir aufgefallen, dass ich darüber auch ganz schlecht debattieren kann, einfach aus dem Grund, weil es mich richtig mitnimmt und mir dann die ganzen "Contra-Frauen"-Argumente total negativ aufstoßen. Da fehlt mir echt der Abstand...
AntwortenLöschenIch könnte hier jetzt total ausschweifend werden, aus zeitlichen Gründen kürze ich es aber mal auf ein "Ja, ich finde, dass in der Schule viel zu wenig darüber geredet wird". Danke für deinen tollen Post...
Ahoi liebe Lena,
Löschendas kann ich wirklich gut nachvollziehen... mir geht bei manchem "Argument" auch echt die Hutschnur hoch. Besonders schlimm finde ich es ja, wenn sowas dann noch von Frauen kommt ^^ Demnächst wird es hier übrigens noch einen Post zu Feminist Fight Club geben, einem sehr empfehlenswerten Buch.
Ansonsten: Total. Feminismus wird in der Schule quasi null thematisiert und selbst im Politikstudium ist das nicht Pflicht, sondern Wahl(bereich).
Liebe Grüße
Mary <3