Ahoi! Historisches, Fantasy, Sachbücher, Dystopien und eben auch Kinderbücher - ich liebe den bunten Mix und so ist es heute mal wieder Zeit für zwei großartige Bücher, die ich euch vorstellen und ans Herz legen möchte :)
Das Vorurteil lautet ja, dass Kinderbücher außerhalb der Zielgruppe zu vorhersehbar seien, um zu fesseln und zu wenig Tiefgang hätten, um zu berühren/nachdenklich zu stimmen. Dass das Quatsch ist, beweisen Michael Templar und Vashti Hardy mit ihren Reihen Sternen Saga und Das Wolkenschiff.
Also, Vorhang auf für zwei zweite Bände, die nicht nur dem Kinderbuch-Vorurteil trotzen sondern auch dem klassischen "Mittelband-Dilemma" :D
Orion: Jäger des Schicksals || Michael Templar || Oetinger || Kinderbuch || SC || 272 Seiten || 2/3
Wie schon Band eins wartet auch dieser zweite Teil mit ganz viel Action, Reisen und Sternenliebe auf - ich hatte enorm Freude, mit Natalie, Giles & Co durch die Weltgeschichte und Orte, an denen Weltgeschichte geschrieben wurde, zu tingeln - vor allem: Altes Ägypten und Antike; call me in :D Weiterhin liebe ich an der Reihe, dass jedes Kapitel mit einem Sternbild (und geheimnisvoll-bedrohlichem Omen) eingeleitet wird.
Mir gefällt auch die Kombination aus Astronomie, ein wenig Astrologie, Archäologie und Mystik; in meinen Augen wurden die Elemente wunderbar miteinander verschmolzen und ergeben ein harmonisches Ganzes. War Band 1 noch eine Einführung in die übernatürlichen Aspekte, lernt Natalie ihre Kräfte nun besser kennen.
Begeistert bin ich auch davon, wie viele Überraschung die Geschichte bisher für mich bereithielt - während ich zwar manche Entwicklungen erahnen konnte, kamen andere Enthüllungen völlig überraschend für mich!
Kurzum, ein hervorragendes Buch, das nicht nur Kinder unterhalten und ihnen etwas beibringen kann, sondern auch jenseits der klassischen Altersgruppe viel Freud bereitet.
... noch ein paar Worte zu Gestaltung und Titel:
[4/5] Bereits beim ersten Teil habe ich meine Freude über die Neugestaltung der Cover ausgedrückt - diese Kombination aus Stadtplan, Notizzettel und Sternbild finde ich äußerst gelungen und aussagekräftig; ebenso den mysteriös klingenden Titel.
Herzlichen Dank an den Oetinger Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
turbulent ~ geheimnisreich ~bildend
Während ich auf die Handlung dieses Buches nicht zu genau eingehen möchte, muss ich hellauf begeistert festhalten, wie grandios Vashti Hardy der Umgang mit den kritischen Aspekten des Entdeckertums gelungen ist: Mit allerhand Seitenhieben auf die koloniale Geschichte und Schuld Europas schafft sie ein grandioses Kinderbuch, das nicht nur Abenteuer und den Reiz des Unbekannten vermittelt, sondern auch die reale Überheblichkeit und Engstirnigkeit, die leider mit auf Reisen geht.
»Er wollte
nicht, dass irgendetwas den weiten Himmel blockierte. Wenn er am Steuer stand,
empfand er dieses Gefühl der Einheit. Er hatte die Kontrolle und war doch
gleichzeitig Teil von etwas Größerem.«
Und auch auf der Ebene der Charaktere gelingt der Autorin ein beeindruckender Tiefgang; keine flachen, stereotypen (Kinder-)Figuren, sondern Menschen mit Ecken und Kanten, Ängsten und Neidgefühlen. Ganz besonders die Beziehung zwischen unserem ungleichen Geschwisterpaar vermag mich zu berühren. Marie, die geniale und taffe Tüftlerin, die immer eine Lösung parat zu haben scheint und Arthur, den Kopf immer in den Büchern; heimlich ein wenig neidisch auf seine Schwester; vor allem aber voller Liebe. Und Harriet, was für ein wundervolles Vorbild!
»Ihr wurde
jedoch schnell klar, dass man, um seine Träume zu verwirklichen, manchmal eben
Dinge lernen muss, die einem anfangs viel zu schwierig oder unnötig erscheinen,
am Ende aber eine entscheidende Rolle spielen. Wenn sie die Aurora
steuert, mag das auf dich vielleicht rein intuitiv wirken, aber dahinterliegen
ein jahrelanges intensives Studium und, ja, einige anspruchsvolle
Rechenaufgaben. Die größten Lernerfolge feiert man oft, wenn man sich ein wenig
dafür quälen muss.«
Neben dieser "nachdenklichen" Seite, lebt die Reihe auch von Trubel, kurios-witzigen Ereignissen, farbenfroher Fantasie und Action. Zu keinem Zeitpunkt langweilte ich mich - im Gegenteil, durch die Perspektivwechsel wurde die Spannung sogar zusätzlich gesteigert. Ich gebe zu, dass ich ab und an geblättert habe, um zu sehen, wann ich wieder zu der aktuellen Person zurückkehre :D
Was mir weiterhin zusagt, ist der Umgang mit Trauer und Verlust - das Buch ist keineswegs eine Friede-Freude-Eierkuchen-Geschichte an deren Ende sich alle an den Händen halten und "alles gut ist". Schon im letzten Band hat mich das überrascht und die Autorin bleibt sich auch dahingehend treu.
»Er wollte
nicht, dass irgendetwas den weiten Himmel blockierte. Wenn er am Steuer stand,
empfand er dieses Gefühl der Einheit. Er hatte die Kontrolle und war doch
gleichzeitig Teil von etwas Größerem.«
Geschichten über abenteuerlustige Kinder und Reisen (in Wolkenschiffen!) sind per se lesenswert - diese Reihe auf Grund Schreibstils, Figuren und Botschaften umso mehr :)
... noch ein paar Worte zu Gestaltung und Titel:
[5/5] Ich liebe dieses Cover! Liebevoll gezeichnet und voller Details; auch die Kapitelüberschriften. Den Titel finde ich auch passend - wobei das originale DarkWhispers noch geheimnisvoller klingt...
Herzlichen Dank an den arsEdition für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
aufregend ~ charmant ~ nachdenklich
Welche Kinderbücher & Reihen habt ihr besonders geliebt? Lest ihr davon manche noch? Und wenn ihr die Wahl hättet: Reise zu fernen Orten oder in vergangene Zeiten?
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