Splitterglanz || Juliane Maibach || Selfpublisher || Fantasy || SC || 317 Seiten || 1/3
Auch Gwen muss die Grausamkeiten der Nephim kennenlernen, nachdem sie in einer für sie fremden Welt gelandet ist. Sie hätte niemals gedacht, dass sie sich jemals solche Fragen stellen müsste: Wie findet man den Weg zurück, nachdem man durch einen Spiegel gefallen ist? Wie tötet man ein Wesen, das keine Seele besitzt und beinahe unsterblich ist? Und wie soll man mit einem verschlossenen, schlecht gelaunten Kerl zurechtkommen, der in einem eigentlich nichts anderes als ein Mittel zum Zweck sieht und keinen Wert auf Gesellschaft legt? Gwen verfügt über eine ganz besondere Gabe, die Tares auch für sich nutzen will: Sie kann das Licht der Splitter des Glutamuletts wahrnehmen. Setzt man diese zusammen, wird einem sein sehnlichster Wunsch erfüllt. Schon bald wird Gwen immer tiefer in die Geschehnisse hineingezogen und muss feststellen, dass sie nicht ohne Grund in diese fremde Welt gelangt – sie von dunklen Geheimnissen und drohendem Unheil umgeben ist: Die Seelenlosen sind nahe.
Der Klappentext verrät ja bereits alles und doch nichts und so war ich schon gespannt, was mich in Juliane Maibachs neuer Welt so erwartet. Und wie zuvor fiel mir auch dieser Einstieg wieder leicht und durch ihren wundervollen Schreibstil habe ich mich auch gleich wie zu Hause gefühlt...
Auch die taffe Protagonistin Gwen hat mit ihrer kessen Lippe und ihrem weichen Herz meine Sympathie wecken können. Allerdings habe ich mich auch ein Kapitel lang über sie geärgert, weil sie die Parallelwelt zu schnell akzeptiert, ohne sie groß in Frage zu stellen. Und deren Bewohner, oder genauer gesagt ein ganz bestimmter Bewohner -genau, ich spreche von Tares- sind auch nicht ohne ^^ Tares ist nicht nur Herzensbrecher Nummer 1, sondern auch und vor allem ein schillernd- faszinierender Charakter mit vielen Geheimnissen, die mich mehr als überraschen konnten! Die anderen Charaktere, die Gwen und Tares auf ihrer Suche -mehr oder weniger freiwillig- begleiten, haben die Spannung auf jeden Fall erhöht, da ich einige ungute Vorahnungen hatte, die sich zum Teil auch erfüllten. Voll ausgeschöpft wurde das Potential hier noch nicht ganz, da sie mir als Leserin doch fremd und distanziert blieben, trotz einiger Einsichten in ihre Erinnerungen und Absichten. Der Klappentext des nächsten Bandes verspricht aber schon eine intensivere Auseinandersetzung mit ihnen ^^
»Warum tust du
das?«, fragte er kurz darauf. »Weshalb hast du nach allem, was du über mich
weißt, keine Angst vor mir?« »Gerade weil ich so viel über dich weiß. Ich kenne
dich und sehe, dass du aufrichtig bereust, was du früher getan hast. Ich weiß,
dass du ein gutes Herz hast. Du bist kein Seelenloser.«
Die Welt, in die Gwen hineinpurzelt ist nicht nur komplex und voller und Magie, sondern auch Gefahren und unbekannter Wesen. Mir fiel es allerdings nicht leicht, mir diese Fantasiegeschöpfe vorzustellen - Imagination ist aber auch allgemein nicht meine ausgeprägteste Stärke ^^
Fast hatte ich es ja schon erwartet, dass die Handlung zunächst auf die "normale Welt" beschränkt sein und sich stark auf das alltägliche Leben der Hauptprotagonistin konzentrieren würde. Dadurch war ich vorbereitet und es hat mir sogar gefallen, zur Abwechslung mal mehr über das eigentliche Leben vor der magischen Änderung zu erfahren, als nur "mein Leben war normal und unaufgeregt". Wobei ich mir ja hier noch mehr Informationen über Gwens Opa gewünscht hätte, wenn das Buch schon mit seinem Tod beginnt. Erinnerungen seitens Gwen oder ihrem Vater, Aufzeichnungen, Träume... in die Richtung eben. Ansonsten folgt das Buch stark dem Schema "Odyssee", die Charaktere begeben sich auf eine ungewisse Reise voller Gefahren, statt in eine direkte Auseinandersetzung mit dem Bösen. Zwei Punkte also, in denen diese Geschichte von dem bekannten "Fantasy- Muster" abweicht.
»Es waren nur wenige
Zentimeter, die sie noch voneinander trennten, und sie konnte nicht sagen, ob
er sie überbrückte oder sie – es spielte auch keine Rolle. Seine weichen Lippen
legten sich bedächtig auf ihre, und er küsste sie innig, bestimmt und zugleich
zärtlich.«
Bemerkenswerte und auch recht außergewöhnliche Themen des Buches waren für mich sowohl die Seelen und die Frage, ob jedes Wesen, ob gut oder schlecht, eine Art Essenz hat, als auch der Konflikt um das Verzeihen - kann man jemanden schlimmste Gräueltaten verzeihen, wenn er sie aufrichtig bereut und bemüht ist, sie wiedergutzumachen?
... noch ein paar Worte zu Gestaltung und Titel:
[5/5] Das Cover ist wundervoll und auch die Verschachtelung durch Gwen, die im Spiegel ebenfalls einen solchen Spiegel in der Hand hält, ist einfach nur genial. Verwirrt hat mich nur, dass der abgebildete Spiegel so ganz anders ist als der, der im Buch vorkommt ^^ Der Titel passt perfekt zur Geschichte, wie sich nach und nach zeigt und klingt zudem auch noch geheimnisvoll und mysteriös.
VIELEN DANK FÜR DAS REZENSIONSEXEMPLAR AN JULIANE MAIBACH
Mitreißender und aufregender Auftakt mit nur wenigen kleineren Schwächen. Dieses Buch kann ich jedem Fantasyleser nur empfehlen, auch wenn einen der Klappentext (wie es bei mir auch der Fall war) nicht so richtig zu überzeugen vermag. Denn die Mischung aus Humor, Spannung und einem Hauch Liebe dürfte jedes Fantasyherz überzeugen!
komplex ~ magisch ~ geheimnisreich
Gewinnspiel!
Unter allen, die bis zum 6. August einen Kommentar da lassen, verlose ich dieses wundervolle Goodiepaket :)
Heute möchte ich Gwens innerlichen Konflikt doch mal an euch weitergeben - kann man, oder sollte man vielleicht sogar, jemandem verzeihen, der Abscheuliches getan hat, wenn derjenige aufrichtig bereut? Und was würdet ihr tun, wenn ihr plötzlich in einer unbekannten Welt landen würdet? Und noch etwas ganz anderes: Lest ihr Selfpublisher- Bücher?
Huhu Mary,
AntwortenLöscheneine echt tolle Rezi. Das Buch steht auch auf meiner WL alleine weil ich das Cover soo toll finde *_*
Würde super gerne mein Glück für das Goodie Set versuchen :) Herzlichen Dank für die tolle Chance.
Liebe Grüße Michelle
Ps: Zu deinen Fragen:
Ich glaube es kommt darauf an was Abscheuliches derjenige gemacht hat. Und ob die Person es wirklich von ganzen Herzen bereut.
uiii mhmm gute Frage ich glaube ich wäre zuerst total verunsichert und hätte Angst aber ich glaube die Neugier würde siegen und ich würde die neue Welt erforschen wollen :)
Klar lese ich Selfpublisher aber nur wenn mir der Klappentext zusagt.
Danke dir Michelle!
LöschenBist im Lostopf ;)
Und ich kann dir da nur zustimmen, grundsätzlich sollte man immer verzeihen, aber gewisse Grenzen dürfen einfach nicht überschritten werden. Und auch bei den SP handhabe ich es genauso ^^ Wobei mich auch das Cover ansprechen sollte...
LG, Mary <3
Tolle Rezi! Ein Buche das man einfach haben muss!!!!!!
AntwortenLöschenJa, mir hat es auch gut gefallen. Hast du den zweiten Band auch schon gelesen?
LöschenLG, Mary <3
Hey Ho Mary,
AntwortenLöschen...uih uih uih... Deine Meinung klingt ja toll! Und wieder landet ein Buch auf meiner HaWiLi und LeWiLi...seufz... ... grins...
Jetzt zu Deinen Fragen:
"Kann man, oder sollte man vielleicht sogar, jemandem verzeihen, der Abscheuliches getan hat, wenn derjenige aufrichtig bereut?"
Eindeutig ist diese Frage nicht zu beantworten.. es kommt darauf an, wer Derjenige ist und was ich verzeihen soll.. Wie Derjenige zu mir steht und ob ich mir diese Person so wichtig ist in meinem Leben, daß ich über diese Abscheulichkeit ...was ja auch Jeder anders definiert(!)... hinwegsehe...
"Und was würdet ihr tun, wenn ihr plötzlich in einer unbekannten Welt landen würdet?"
Erst mal abchecken, ob auf Anhieb eine Gefahr auszumachen ist für mich und dann eben die Welt erkunden, um eben entweder zurechtzukommen oder eben wieder "in meine Welt" zu gelangen.
"Und noch etwas ganz anderes: Lest ihr Selfpublisher- Bücher?"
Auf jeden Fall!
So blöd wie es klingt, aber Selfplubisher-Bücher haben mich dieses Jahr weniger enttäuscht als die die Bücher von großen und schon jahrelang bekannten Verlagen!
Im Gegenteil... da gibt es solche "Perlen" fast schon "Diamanten" darunter, da kann mancher große bekannte Verlag inzwischen mit seinen Veröffentlichungen usw. "einpacken" im Vergleich.....
Selfpublisher sind weniger "Schema F".
Herzliche Grüsse
M.
(-;
Ahoy M,
Löschendaaaaaanke für deinen ausführlichen Kommentar *-*
Da freut mich sich als Bloggerin ♥
Ich kann dir eigentlich nur in allem zustimmen und obwohl ich persönlich nicht so viel SP lese, was eher eine Bequemlichkeitsfrage, denn eine Grundsatzentscheidung ist, bin ich doch öfters schon begeistert und überrascht worden!
LG, Mary <3