Die Kinder des verlorenen Fischers || Foe de Mar || Selfpublishing || Abenteuerroman ||
SC || 416 Seiten || 1/4
SC || 416 Seiten || 1/4
Als sich Lean und ihr Bruder Willin mitten in der Nacht aus dem Fenster ihres Elternhauses zwängen, wissen sie nicht, wer sich da gerade gewaltsam an der Tür zu schaffen macht. Und schon gar nicht, wohin sie jetzt sollen. Die Flucht katapultiert sie aus ihrem geruhsamen Dorf in eine gänzlich fremde Welt, wo sie sich von einer Pyramide stürzen, jemanden überreden müssen, ihr Gold zu nehmen, und auf zwei seltsame Todesfälle stoßen. Aber das ist nicht das Schlimmste. Während sie sich zwischen der tobenden Sklavenkampfarena, dem merkwürdigen Markt der Kurzweil und all dem Trara um diese Blutsmeile zurechtzufinden suchen, erfahren sie schließlich, wer hinter ihnen her ist und warum. Plötzlich ergibt alles einen Sinn. Und steht Kopf. Nicht zum letzten Mal. Zu dumm, dass sie das Einzige, das ihnen vielleicht aus ihrer misslichen Lage helfen könnte, verloren haben. Dafür finden sie neue Freunde. Oder etwa nicht?

Dieses Buch durfte ich in der Adventszeit bei der lieben Aleshanee gewinnen - welch Glück, denn sonst wäre mir eine großartige Geschichte entgangen!
Ich bin mir gar nicht sicher, welchem Genre ich diese zuordnen würde - alternative history? Abenteuerroman? Das Setting ist der Mittelmeerraum des 17. Jahrhunderts, mit fiktiven Inseln und Figuren. Foe de Mar gelingt dabei ein ansprechender Weltenentwurf, bei dem ich mich freue, ich den nächsten Bänden noch mehr zu entdecken - in diesem ersten Teil hatte ich zu anfangs noch Schwierigkeiten, mich einzufinden. In den Klappen der Printausgabe sind nautische Begriffe erklärt - ich hätte dort eher Worldbuilding-Erklärungen gebraucht 😅
»Weißt du, wie viele Bücher ich schon gelesen habe? Ich bin auf einem
Schiff, um auf einem Schiff zu sein. Ich will Wind, der unter mein Hemd fährt,
Sonne auf der Stirn spüren, ich möchte riesige Segel setzen, Wale und Delphine
und Thunfische beobachten, solche Sachen ich will nicht irgendwo unter Deck
hocken, behutsam Seiten umblättern und Notizen in ein Buch kritzeln.«
Auch wenn ich mir schon mehr Piraterie und Segelszenen erhofft hatte, hielt mich die Handlung bei Trapp; gerade durch die wechselnden Perspektiven und Handlungsstränge, die erst nach und nach zueinander laufen, ließ die Spannung für mich nie nach. Zudem gibt es viele Beschreibungen, sodass Orte und Ereignisse mir bildlich vor Augen standen. Und überrascht wurde ich auch immer wieder; Langeweile kam also wahrlich nie auf! Denn obwohl die vielen kleinen Ereignisse und Abenteuer wie side quests anmuten mögen, schwebt über allem doch ein zu lösendes Rätsel und eine drohende Gefahr, sodass mir diese Szenen auf Märkten, in Arenen und Hinterhofcafés oder Spelunken nicht nur einen lebhaften Einblick in das pulsierende Tunis ermöglichten, sondern auch den Spannungsbogen aufrechterhielten.
Highlight waren ganz klar die berlinernden Piraten und überhaupt die Situationskomik; ich habe viel und oft bei diesem Buch lachen können! Auch sonst waren die Figuren wunderbar individuell und gerade Leah, unsere kleine Feministin und Hauptprotagonistin, habe ich ins Herz geschlossen. Aber auch die Stumpf-Sätze ihres jüngeren Bruders Willin machten Figur wie Buch einzigartig. Und auch die Dynamiken zwischen den Figuren waren wunderbar; mir gefielen die sich entwickelnden Freundschaften; mehr davon!
... noch ein paar Worte zu Gestaltung und Titel:
[3/5] Das Cover haut mich jetzt nicht um, aber es ist stilistisch passend und die Gestaltung des Rückens mag ich. Den Reihentitel finde ich ausgesprochen vielverheißend und den Untertitel zur Geschichte passend.
Ich habe eine Weile gebraucht, um reinzukommen - aber dann hab ich´s geliebt, viel gelacht, stets mitgefiebert und kann die Fortsetzung(en) kaum abwarten.

humorvoll ~ kreativ ~ abenteuerlich

Mögt ihr Abenteuergeschichten? Und wie steht ihr zu alternative history?
Hallo liebe Ronja,
AntwortenLöschendieses Buch sagte mir bislang noch gar nichts.Ich muss zugeben, dass mich das Cover jetzt auch nicht sofort gecatched hat. Obwohl ich es objektiv betrachtet nicht schlecht finde.
Dafür hast du mich aber schnell mit deinen Worten neugierig machen können. Du hattest mich eigentlich schon mit der Beschreibung von der tobenden Sklavenkampfarena, dem Markt der Kurzweil und der Blutsmeile. Aber auch mit den Hinterhofcafés.
Alles in allem scheint hier sehr viel los zu sein im Buch. Es scheint unzählige Abenteuer und so viel zu entdecken zu geben. Sowas mag ich. Ich danke dir für diese tolle Buchvorstellung.
Liebe Grüße
Tanja :o)
Ahoi Tanja,
Löschenda bin ich ganz bei dir; hätte ich das Buch nicht bei Aleshanee in der Verlosung entdeckt und deshalb mal den Klappentext gelesen, wäre mir das mit dem Cover echt entgangen (obwohl ich es ebenfalls nicht schlecht finde, nur eben nicht catchy) ^^
Der Klappentext verspricht echt nicht zu viel und ich bin schon ganz gespannt, wie es weitergeht. Ich kann dir das Buch auf jeden Fall wärmstens empfehlen :)
LG Ronja
Hi Ronja!
AntwortenLöschenEs freut mich wirklich sehr dass es dir so gut gefallen hat und du auch eine Rezension dazu geschrieben hast! Da wird sich Foe freuen! :)
Ich mag das Cover tatsächlich sehr gerne - manchmal kann das minimalistische auch sehr schön umgesetzt sein und die Coverfarbe sieht für mich wie eine alte Landkarte aus und die kleinen Details darauf stimmen für mich sehr gut auf ein Piratenabenteuer ein! Es scheint auch sehr viel los zu sein, viel Action und wenig Verschnaufpausen. Das hört sich wirklich toll an! Ich hoffe, dass es nun auch bald eine Fortsetzung geben wird!
Liebste Grüße, Aleshanee
Ahoi liebe Alex,
Löschenoh ja, darauf hoffe ich auch sehr! Bei einer anderen genialen Piratenreihe (Waidami) steht die Fortsetzung nämlich schon eeeewig aus :( Ich finde das Cover auch sehr passend - nur halt nicht besonders aufsehenerregend; wie gut also, dass ich das Buch bei dir entdeckt habe :)
LG Ronja
Ahoi Ronja,
AntwortenLöschenich bin auch ein Fan von verschiedenen POV und Handlungssträngen. Toll, dass das Buch hier die Spannung gut aufbauen und halten kann, bis alles zusammenläuft. Das ist immer super, wenn die Handlung einen so packen kann.
Ich bin jetzt kein großer Fan, von humorvollen Büchern. Ich mag es lieber, wenn es so versteckter Sarkasmus dabei ist. Aber Piraten mit Berliner Dialekt war bestimmt lustig zu lesen. Da hätte ich sicher auch gute Lacher gehabt.
Ich muss auch sagen, dass ich das Buch bei dir zum ersten Mal sehe. Rein vom Klappentext ist es mir aber zu durcheinander und es springt keine Funke über, dass ich es lesen möchte.
Aber es freut mich, dass dich ein Buch, welches du auch noch gewonnen hast, so gut abholen konnte.
Cheerio
RoXXie
Ahoi RoXXie,
Löschenich habe wirklich öfters lachen können, ohne dass darunter die Ernsthaftigkeit oder Spannung der Handlung gelitten hätten und ja, hier war dank verschiedener POV und vieler (kleiner) Ereignisse viel los!
Der Klappentext scheint eher für die Reihe insgesamt zu stehen; in diesem ersten Band geht es erstmal um den Aufbruch der Geschwister, zaghafte neue Freundschaften und die Frage, wer da warum hinter ihnen her ist. Kann ich auf jeden Fall sehr empfehlen; wobei du ja seltener Bücher mit jungen Figuren und ohne Fantasy-Anteil liest :D
Danke für deinen Besuch und eine schöne Woche noch
Ronja