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Freitag, 16. Dezember 2016

{Rezension} Anton hat kein Glück ~ Lars Vasa Johansson

Anton hat kein Glück | | Lars Vasa Johansson | | Wunderlich | | Roman| | HC | | 416 Seiten | | 1/1

Holla, die Waldfee!
Ein Anruf seiner Eltern und eine E-Mail vom Elektrodiscounter sind die einzigen Glückwünsche, die Anton zu seinem 45. Geburtstag erhält. Aber der grummelige Berufszauberer mag Menschen sowieso nicht besonders. Seit Jahren tingelt er mäßig erfolgreich mit seinen Auftritten von Altersheim zu Einkaufszentrum. An und für sich würde ihn all das gar nicht stören. Wäre da nicht sein Erzfeind Sebastian, der mit seiner spektakulären Zaubershow in ganz Schweden Erfolge feiert. Ausgerechnet mit Charlotta an seiner Seite, Antons Ex-Freundin. Früher waren Anton und Sebastian befreundet und haben gemeinsam gezaubert, nun sieht Anton überall die riesigen Plakate, die Sebastians und Charlottas Tournee ankündigen und auf denen groß in silbernen Buchstaben Together in Magic Forever steht. Es liegt auf der Hand: Für Anton läuft es nicht gut. Im Grunde läuft es überhaupt nicht. Aber niemand ist besser darin als er, sich das Leben schönzureden. Bis er sich eines Nachts im Wald verirrt und ein seltsames Mädchen trifft. Danach scheint Anton plötzlich vom Pech verfolgt zu werden. Als ernsthafter Zauberer glaubt Anton natürlich nicht an Magie. Aber langsam dämmert ihm, dass er etwas an seinem Leben ändern muss…


Auf dieses Buch habe ich schon länger geschielt, da ich in letzter Zeit skurrile und abgefahrene Geschichten voller verrückter magischer Wesen, Antihelden und ungewöhnlichen Handlungen liebe. Während des Lesens wurde mir jedoch klar, dass Antons Geschichte meine, zugegebenermaßen hohen, Erwartungen nicht erfüllen kann - denn das Buch ist...


#1 LAAAAAAAAAAAANGWEILIG

Nach etwa der Hälfte des Buches begann ich mich zu fragen, worum es eigentlich geht. Um Antons misslungenes Leben? Das Miststück un den Tränentriefer? Antons Aufgaben? Oder um sein Selbstmitleid?

»Er redete immer über Fußball, einen Sport, dem ich noch nie etwas abgewinnen konnte. Erwachsene Männer in kurzen Hosen, die sich im Gras wälzen und nach einem Foul so tun, als krümmten sie sich vor Schmerzen, während die Spielzeit unerbittlich weiterläuft. Völlig idiotisch.« 

Leider konnten mich weder Antons Erinnerungen, noch seine aktuellen Aufgaben oder die Geschehnisse im Wald von Tiveden mitreißen. Die Handlung plätscherte träge vor sich hin und war zudem überraschungslos - die vermeintliche "Enthüllung" der Gestalt des Miststücks war für mich mehr Bestätigung, denn Überraschung und konnte mich auch nicht mit der Langweiligkeit der Königin des Waldes versöhnen :/


#2 ZU SKURRIL

Ich liebe abgefahrene Wesen, Landschaften und Ideen, gerne auch solche, die von den klassischen Held- Bösewicht- Schema abweichen. Doch in diesem Buch konnten mich nur wenige Aspekte und Bewohner Tivedens überzeugen, so der Lauschende und Tratschende Wald, die Garnschweine* und die Waldfee.

Zum größten Teil fand ich das Magische jedoch nur l-ä-c-h-e-r-l-i-c-h!!! Ich meine, dieses magische Spray aus der Sprühflasche, die Biskuitrollen und der wenig charakteristische Feind aka der Tränentriefer...

*Über die ich gerne mehr gelesen hätte, denn die waren ja mal süß *-*


#3 DEPRIMIEREND

Ich liebe Happy Ends, ja. Ich lese aber auch traurige Bücher. Doch diese Geschichte lässt sich in keine der beiden Kategorien einordnen - sie hat zwar ein "Happy End", ist jedoch von Anfang bis Ende deprimierend und niederschmetternd. Auch jetzt noch, Tage nach Beenden des Buches, bin ich niedergeschlagen. Nicht auf die herzzerbrechende und mitfühlende Art, die einen erfrischt und aufblühen lässt, sondern auf ein dumpfe und ärgerliche Weise

»Doch unser neuerliches Heimspiel entpuppte sich nicht als der Triumph, den wir uns erhofft hatten. Im Publikum saßen genau null Personen, aber wir taten unser Bestes, um den leeren Stuhlreihen einen unvergesslichen Nachmittag zu bereiten.« 

Bücherlesen ist für mich Lebensfreude, Glück und Magie - doch dieses Buch war nichts davon und konnte mich nicht erfüllen.




Weiterhin waren mir sämtliche Charaktere unsympathisch bis gleichgültig. Insbesondere dem Hauptprotagonisten kann ich nichts Positives abringen. Leidlich, im Selbstmitleid versinkend und voller nerviger Marotten ging er nicht nur seinem Umfeld, sondern auch mir gehörig auf die Nerven und ernsthafte, fassbare Veränderungen kann ich an ihm, trotz der Tapferkeit, mit der er dem Tränentriefer begegnet, nicht erkennen. Die anderen Charaktere konnte ich kaum kennenlernen und keine Bindung zu ihnen aufbauen, sondern lediglich ihre Schräg- und Verrücktheit kopfschüttelnd betrachten.

»Deshalb will ich eurer Liebe nicht länger im Weg stehen. Passt gut auf euch auf, putzt euch regelmäßig die Zähne, respektiert alle Lebewesen des Waldes, macht immer schön das Licht aus, wenn ihr aus dem Haus geht, benutzt auf dem Wasser eine Schwimmweste, denkt dran, dass Schneeschaufeln im Sommer billiger sind, findet Lösungen, anstatt euch über Probleme zu beschweren, und lasst es euch zusammen gut gehen. Hiermit gebe ich euch meinen Segen aus dem Jenseits. Gute Nacht.« 

Den Schreibstil empfand ich als recht angenehm, weshalb ich trotz der langweiligen Handlung und merkwürdigen Charaktere recht schnell vorankam. Zudem gab es durchaus ein paar wenige unterhaltsame Momente. Leider nur viel zu wenig, um meine Meinung von diesem Buch signifikant aufzubessern! Zugutehalten kann man dieser Geschichte den enormen Einfallsreichtum des Autors, etwas völlig Neues und Ungewöhnliches zu erschaffen, so wenig es mir auch gefallen hat.


... noch ein paar Worte zu Gestaltung und Titel:
[5/5] Das Cover empfinde ich als außerordentlich gelungen, und hielte die Geschichte das, was es verspricht, wäre ich begeistert! Es strahlt etwas Mystisches und Geheimnisvolles aus, verspricht einen aufrechten und starken Charakter, sowie Waldmagie und das Finden des Glücks. Der Titel deutet zwar bereits das viele "Pech" in Antons Leben an, dennoch hatte ich mir eine Wendung nach etwa der Hälfte des Buches erhofft, in Folge derer Anton reflektiert, wie man das Glück findet und anschließend selbst davon begünstigt wird. So kann ich feststellen, dass der Titel perfekt passt, wenn auch anders, als gedacht und erhofft.


VIELEN DANK AN BLOGGDEINBUCH FÜR DAS REZENSIONSEXEMPLAR!!! ♥


Mir leider deutlich zu skurril und deprimierend, da helfen auch der angenehme Schreibstil und ein paar wenige witzige Momente, sowie einige gelungene Wesen im Wald Tivedens nichts. Zudem war mir der Hauptprotagonist dermaßen unsympathisch...

langweilig ~ merkwürdig ~ unbefriedigend

Ist euch das schon Mal passiert, dass ein Buch euch niedergeschlagen und unbefriedigt zurückgelassen hat? Mögt ihr skurrile Geschichten? Lasst ihr euch auch manchmal von einem Cover irreleiten, sodass ihr eine völlig andere Stimmung/ Geschichte erwartet? Und hat vielleicht jemand Lust, dieses Buch dennoch zu lesen? Ich würde tauschen...


 Ähnliche Bücher in meiner Schatztruhe:
{mit einem Klick auf die Cover gelangt ihr zu den Rezensionen}
(Die) Erbin Herzkönigin Herzbube Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame Mops des Buri Bolmen (Die) Mechanik des Herzens

5 Landgänge

  1. Huhu Mary,

    hm, auf Amazon kommt das Buch gar nicht so schlecht weg ...augenzwickern..

    LG..Karin...

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    1. Ahoy Karin,

      ich weiß ^^ So hat jeder eben einen anderen Geschmack ;)

      LG, Mary <3

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  2. Liebe Mary,

    ich hatte das Buch bei Lovelybooks gewonnen und auch dort in der Leserunde war die vorherrschende Meinung sehr positiv. Ich und noch ein anderer User waren lange Zeit die einzigen, die das Buch kritisiert haben und nicht begeistert über jedes neue Wesen oder jeden verqueren Gedanken Antons waren.
    Ich hatte mir auch vielmehr von dem Buch erhofft und war nach dem Lesen richtig unzufrieden.

    Liebe Grüße,
    Cora :)

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    1. Ahoy Cora,

      danke für deinen Besuch ;)
      Witzig, dass so viele dieses Buch lieben, aber wie du schon sagst, Anton war einfach dermaßen unsympathisch und viele Wesen nicht magisch sondern lächerlich ^^

      LG, Mary <3

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  3. Auch wenn Geschmäcker in der Tat unterschiedlich sind, aufgrund deiner wohlbegründeten Kritik lasse ich besser erstmal die Finger von dem Buch.
    LG

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