
Ahoi! Bücher über die Seefahrt oder zumindest mit maritimem Bezug - da landet man schnell bei Lektüre über "Entdecker". Mal ganz abgesehen davon, wie aufregend es als Leser*in ist, von Expeditionen und Reisen ins Ungewisse zu lesen - bei den meisten dieser schillernden historischen Persönlichkeiten lohnt sich ein zweiter Blick, ein kritischer. Meist männlich, weiß, gut betucht und aus Westeuropa brachen da nämlich nicht Hunz und Kunz und auch nicht unbedingt Pazifisten aus reiner Neugierde auf. "Entdecken", das ist ein imperialistischer Anspruch; zumeist eine Kriegserklärung an die rechtmäßige Bevölkerung "neuer" Gebiete. Ausbeutung at its best. Paradebeispiel Kolumbus oder Colón, wie er im spanischsprachigen Raum besser bekannt ist. Dass er nicht "Amerika entdeckte", nicht einmal der erste Europäer auf dem amerikanischen Doppel-Kontinent war, ist den meisten bekannt. Dass seine Fahrten auf der Suche nach unermesslichen Reichtümern die nahezu vollständige Auslöschung der indigenen Bevölkerungen, den Import von Krankheiten, den Sklavenhandel, die Ausbeutung von Mensch und Natur indirekt und direkt begründeten, wird jedoch häufiger mal - dem heroischen Bild des beginnenden Neuen Zeitalters zu Liebe - ausgeblendet. Und doch. Es kommt Bewegung in die Sache. Nicht erst seit den BLM-Protesten und Beschädigung/Stürzen/Abbau von Kolumbus-Statuen.

Mich in Buchform nochmal genauer zu Kolumbus, seinem Leben und Wirken - aus kritischer Perspektive - zu informieren; dazu konnte ich also nicht nein sagen! Politik meets Seefahrt; yes please! Zwei Bücher möchte ich euch heute vorstellen: Kolumbus, der entsorgte Entdecker sowie Das Gold des Columbus.