Ahoi! Nachdem mich nun schon diverse interessierte Nachfragen zu meiner Segelzeit, dem Bordalltag und meinen Erlebnissen auf der Pelican erreicht haben, nun endlich der eine, der einzig wahre Bericht! 😀
Die goldene Zeit der Segelschiffe ist unumstritten vorbei – und doch befahren noch immer und glücklicherweise wieder allerhand Großsegler die Weltmeere. Manche transportieren Waren, andere bieten zahlenden Gästen ein kreuzfahrtähnlich Erlebnis und wieder andere betreiben eben Sail Training. Wie auch meine geliebte Pelican of London.
Doch was ist das überhaupt, Sail Training?
Speziell auf uns bezogen – auf der Pelican kommen für einen bestimmten Zeitraum Gruppen junger Menschen, meist zwischen 14 und 25 Jahren (wobei wir Ü18 und U18-Gruppen strikt trennen), zusammen. Viele sind noch nie gesegelt, oder überhaupt auf einem Schiff gewesen, haben vielleicht ihr Heimatland noch nie verlassen und die wenigsten an Bord kennen sich. Eine große Herausforderung, gerade auf so engem Raum! Vierer und Sechserkabinen. Von Tag 1 an sind die jungen Leute in den Bordalltag eingespleißt: Ein geschicktes System regelt, wer wann auf Wache geht, in der Kombüse hilft, putzt (ja, auch das ist nötig!), isst oder auch einfach Frei- bzw. Schlafenszeit hat. Denn egal ob Steuern, Ausguckhalten, Segelsetzen, Takelage Bezwingen, Kochen, Reinschiff oder Musik & Spiel: Wir sind alle crew, niemand passenger! Im Winter fährt die Pelican ja im Rahmen von Ocean College (das Projekt, das mich vor nun mehr fast vier Jahren zur Seefahrt brachte – ja ich kann fast schon sagen bekehrte) innerhalb von sechs Monaten über den großen Teich in die Karibik und zurück. Im Sommer sind die Reisen kürzer, etwa eine Woche meist. Manchmal werden wir von Privatschulen, Organisationen oder Hochschulgruppen gebucht; viel arbeiten wir aber mit Sail Training Ireland zusammen; einer irischen Organisation, die den Pfadfinder*innen nahesteht. Das Besondere: Die bunt gemischten Gruppen bestehen nicht nur aus Kindern, deren Eltern sich die Teilnahme ihrer Kinder leisten können und sie gezielt fördern und Neuem aussetzen wollen, sondern auch aus benachteiligten Kindern. Aus schwierigen Haushalten, mit körperlichen und psychischen Einschränkungen, Mobbingerfahrungen, solche, die von ihren Sozialarbeiter*innen empfohlen werden… Das ist immer eine große Herausforderung und nicht alle Jugendlichen können (und wollen) die gesamte Reisezeit an Bord bleiben. Und dennoch: Wenn in den Augen die Erkenntnis aufblitzt, was sie gerade geleistet, welche Grenzen sie überwunden haben oder auch einfach nur ein Lächeln angesichts eines fröhlichen Moments – das ist es jedes Mal wert.
Und was habe ich da gemacht?
Noch bin ich ja keine ausgebildete Seefahrerin – meine Rolle war also die des watchleaders. Die jungen Leute werden von Anfang an in drei Wachen aufgeteilt, die jede von einem*r watchleader geleitet wird. Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass die kids zur rechten Zeit am rechten Ort sind, wissen, was sie tun müssen und sie bei allem segelrelevanten zu unterstützen und begleiten. Das klingt vielleicht erstmal banal und langweilig – ist jedoch nicht nur irre anstrengend, oft mit Diskussionen und verzweifeltem Haareraufen und für den reibungslosen Bordablauf enorm wichtig, sondern auch sehr erfüllend: Fast alle wachen Stunden verbringe ich mit meiner Truppe, sehe, wie aus Fremden ein Team wird, wie Ängste und Zweifel bezwungen werden, wie gelacht und gelernt wird und wie dieses einmalige Erlebnis zumindest für ein paar ein einschneidendes, ein bedeutendes wird. Manchmal muss ich meinen eigenen Segelenthusiasmus dabei jedoch auch im Zaum halten – für die meisten wird die Pelican das erste und letzte Schiff bleiben. So viel Spaß mir das Segelsetzen, Klettern, Steuern und Instandhalten des Schiffes bereiten mag – worum es wirklich geht, ist die Gruppendynamik; dass die jungen Leute lernen, miteinander zu arbeiten und leben. Toleranz und Respekt – gegenüber den Mitreisenden, aber auch und gerade gegenüber sich selbst.
Mein schönstes Ferienerlebnis
Für mich das Bedeutsamste, der Grund, warum ich das Segeln so sehr liebe und warum mein Herz für die tallship community und nicht die kommerzielle Fahrt entbrannt ist: Das Crewleben. Wer segelt, tut das aus Leidenschaft, und das ist spürbar. Nicht jeder Tag ist leicht, nicht jeder Tag ist schön – und doch sind alle froh, an Bord zu sein. Die physische Nähe erzeugt eine emotionale; alle sind füreinander da: Wer traurig, krank oder schlapp aussieht, bekommt Umarmungen, Schokolade, liebe Worte und immer eine Schulter zum Anlehnen und ein offenes Ohr. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich schön. Es wird irre viel gelacht, gefeixt und gealbert; Scherze sind auf der Tagesordnung. Gleichzeitig liebe ich aber auch die Arbeit an sich – ja, auch vier Stunden Wache im Regen gehen! Und dann; die Orte. Diesen Sommer durfte ich nicht nur Bristol und Dublin wiedersehen, sondern auch Kinsale und Cork in Irland, Newport Bay in Wales und die Scilly Isles besuchen. Größtenteils spielte das Wetter mit und ich hatte viel Spaß, die Orte (und Eisläden!) zu erkunden. Ein paar Tage waren wir zudem ohne voyage crew, also nur wir Segler*innen beim Bristol Hafenfestival – grandiose Sommertage! Ganz viele Segelschiffe, Livemusik, Essensstände, Shows auf dem Wasser, ausgelassene Menschen… Neben meiner Schichten an Bord, während das Publikum sich unser Schiff anguckte, hatte ich zudem endlich Zeit, mir das Museumsschiff SS Great Britain anzuschauen und durch die Stadt zu schlendern. Ich liebe Bristol einfach, was für eine Stadt!
FAQ
Wenn ich vom Segeln, Sail Training und der Pelican im Allgemeinen berichte, kommen manche Fragen natürlich besonders häufig auf. Seekrankheit: Ja, ich war schonmal seekrank. Mittlerweile ist mir am ersten Tag wieder auf See nach längeren Landaufenthalt manchmal etwas flau und es gibt durchaus Tage, an denen ich mir wünsche, das Schaukeln und Stampfen würde aufhören; an denen ich außer Wachegehen, Essen und Schlafen nichts mache. Aber ich habe gelernt, damit umzugehen und auf mich achtzugeben: Genug Schlaf, Wasser, Essen und Wärme - das ist echt die halbe Miete! Von den jungen Leuten werden eigentlich immer welche seekrank; selbst wenn quasi spiegelglatte See herrscht 😅 Privatsphäre gibt es an Bord nicht so richtig - umso wichtiger die Rücksichtnahme. In einer Kammer schläft immer jemand; also Licht aus und leise. Betten werden häufig mit selbstgebastelten Gardinen zu einer kleinen Schutzburg. Und sonst: Auf dem Bugspriet oder auf dem Mast kann man mal alleine sein. Wasser muss gespart werden - wir können nur eine begrenzte Menge bunkern und nur auf offener See welches herstellen. Kurze Duschen, möglichst nicht täglich also. Die Toiletten sind ein empfindliches Vakuumsystem; wer keinen Stress mit dem*r Maschinist*in will, spült sinnvoll. Fürs Segelsetzen an sich muss nicht geklettert werden - aber für das (Un)furlen. Sind Segel gerade nicht gesetzt, werden sie "zusammengebunden", damit sie nicht rumflappen und reißen. Die gaskets, so heißen die Seile, mit denen wir sie festbinden, müssen also vor dem Setzen gelöst werden; für das eigentlich Setzen ist die Muskelkraft an Deck gebraucht 😉 Und ja: Wir wissen, was jede von den scheinbar unendlich vielen Leinen tut 😇
Wenn ihr noch Fragen habt, egal ob zu Schiff, Route oder Alltag, lasst es mich gerne wissen - manchmal vergesse ich, wie fremd auch mir das alles einmal war 😅
Könntet ihr euch das vorstellen; eine Woche (oder länger) einfach mitzusegeln? In den Bordalltag einzutauchen und im wahrsten Sinne des Wortes mal alle Leinen loszumachen?
Hallo Ronja,
AntwortenLöschenja das klingt wirklich nach einer tollen Zeit und einer interessanten Erfahrung. Das mit der wenigen Privatsphäre wär vielleicht nicht so ganz meins, und auch, wenn man nicht täglich duschen kann :D Aber ne Woche oder so könnte ich mir schon vorstellen, mir das mal anzusehen. Aber wahrscheinlich nicht alleine, also wenn ich keinen kennen würde. Da haben mir die jungen Leute schon was voraus ;)
Liebe Grüße,
Steffi vom Lesezauber
Ahoi Steffi,
Löschendas war es wahrlich! Die Sache mit der Privatsphäre klingt viel schwieriger, als es im Alltag dann ist - man gewöhnt sich irgendwie dran und hat nur manchmal diese Momente, wo einem alles und alle zu viel sind. Und ebenso das Duschen - ehrlich gesagt ist man an den meisten tagen zu erschöpft und denkt sich "direkt ins Bett oder duschen?! Schlaf!!" xD
So oder so - es ist eine ganz besondere Erfahrung und gerade weil ich sie selbst gemacht habe, bin ich jedes Mal auch ein bisschen stolz auf die jungen Leute - es ist viel, worauf man sich da einlassen muss ^^ Aber auch viel, was es einem an Erlebnis, Erfahrung und Erkenntnis bringt...
LG Ronja
Hallo liebe Ronja,
AntwortenLöschenvielen Dank für deinen tollen Bericht. Wie schon öfters erwähnt, bin ich im Herzen Seefahrerin, aber viel zu Heimatverbunden, um mir vorstellen zu können, einmal längere Zeit auf See zu verbringen. Umso mehr freue ich mich über deine Berichte.
Deshalb steche ich sehr gerne mit historischen oder Fantasy-Seefahrer-Romanen in See :D
Eine Frage hätte ich dazu: Gibt es ein Buch oder eine Website oder ein You-Tube-Video, was auch immer (gerne auch auf Englisch, falls es kein Deutsches gibt), das einem komplett Ahnungslosen die Gründzüge des Segelns (mit so größeren Segelschiffen, wie sie früher gefahren wurden) beibringt? Du hattest mir mal welche für's Navigieren empfohlen, aber die waren ein bisschen zu hoch für mein unwissendes Gehirn :D
Ganz liebe Grüße,
Rebecca
Ahoi liebe Rebecca,
Löschenes ist total schön, dass Leute mit Freude und Interesse meine Berichte lesen :D
Da ich segeln wirklich an Bord gelernt hab, kenn ich leider keine Einführvideos oder -bücher so wirklich; aber da MUSS es was geben! Ich hab nur ein paar hübsche Bildbände über die Großsegler, aber die sind nicht erklärungsreich sondern mehr fürs Auge xD The Last Grain Race könnte vielleicht was für dich sein, das ist ein Roman (spielt auf einem der P-Liner *-*). Stockwin´s Maritime Miscellany hatte ich dir vermutlich schon empfohlen, oder?
LG Ronja
Hallo liebe Ronja,
Löschenja, hattest du. Keine Ahnung, warum ich mir das damals nicht zugelegt habe. Ich habe es mir gerade noch mal angeschaut. Das klingt echt total interessant und nach viel Wissen, wenn auch nur sekundär über's Segeln. Aber das macht ja nichts.
The Last Grain Race klingt tatsächlich nach etwas, was mir gefallen könnte :) Werde ich mal im Auge behalten. Vielen Dank für die Tipps.
Liebe Grüße,
Rebecca
Sehr, sehr gerne; ich hoffe, du hast Freude dran :)
LöschenLG von der Küste
Ronja
Liebste Ronja
AntwortenLöschenAuf diesen Bericht habe ich sooo gewartet und aus jedem deiner Worte spricht deine enorme Leidenschaft. Wow, wow, wow.
Der Partner meiner besten Freundin hat einen See-Segelschein, wir waren schon einmal mit ihnen auf einem kleinen Segelboot segeln (hier in der Schweiz). Nach wenigen Minuten war ein falsches Seil gezogen und wir konnten das Hauptsegel nicht hissen und mussten dann mit dem kleinen Segel irgendwie zurück in den Hafen kommen (den Motor wollten wir nicht nutzen, wir hatten unseren Stolz) und es war enorm lustig (und wurde dann auch sehr teuer, weil dieses Seil, das jemandem aus der Hand geglitten war, profesionell "geborgen" werden musste). Sorry, ich kann das nicht besser erklären, ich kenne die ganzen Begriffe so gar nicht ;-)
Auf jeden Fall hat sich herausgestellt, dass ich zwar Mühe mit links und rechts, aber anscheinend auch eine natürliche Begabung zur Bedienung des Heckruders habe.
Aber ein paar Tage auf einem Segelschiff würden mich auch reizen, das klingt wirklich packend und vor allem auch, was du zur Teamarbeit schreibst, ist wundervoll. Du hast sicher einige heftige Geschichten miterlebt.
Ich könnte stundenlang weiterlesen, danke für diese Einblicke und alles Liebe
Livia
Ahoi liebe Livia,
Löschendas freut und berührt mich irgendwie total, dass du den Beitrag regelrecht erwartet hast :D Und auch, dass meine Leidenschaft dezent durchschimmert, haha.
Oh je, eure Story ist auf jeden Fall eine lustige Erzählung - in dem Moment jedoch wahrscheinlich eher abschreckend für zukünftige Segelabenteuer xD Aber hey, gute Rudergänger*innen sind immer gefragt! Ich mach das auch total gerne und nachdem ich diesen Sommer jeden Tag acht Stunden neben dem Ruder stand und die kids dabei betreut und überwacht habe, bilde ich mir ein, richtig gut zu sein - es ist sooo viel schwerer, jemandem das zu erklären, als es einfach selbst zu machen ^^
Und ja, die Teamarbeit und das Crewleben sind wirklich das Beste ♥
LG Ronja
Mal wieder ein beeindruckender Rückblick! Ich finde deine Beiträge so interessant, weil das aussieht, wie aus einem Film. :D Die ganzen Sachen, die man jedoch bedenken muss: Duschen, Toilettengang etc. sind aber echt nicht ohne.
AntwortenLöschenDanke dir übrigens für deinen lieben Kommentar. Ich kann mich sehr gut daran erinner, dass du "Caraval" auch so mochtest. :) Hast du denn das Spin-Off bereits begonnen?
Liebe Grüße
Karin
Ahoi liebe Karin,
Löschenhaha wie im Film fühlt es sich wahrlich nicht jeden Tag an; aber schön, dass dich meine Beiträge & Einblicke interessieren :) Und ja, man betrachtet das "Normale" zu Hause dann mit ganz anderen, dankbaren Augen...
Und neeee, shame on me, ich hab das Spin-Off (wie auch bei Lied der Krähen ^^) noch immer nicht begonnen o.O Ich hoffe jetzt einfach mal auf ne baldige Übersetzung...
LG Ronja
Hallo Ronja,
AntwortenLöschentoller Bericht. An vielen Stellen ist das ziemlich vergleichbar mit der Thor Heyerdahl und den Erfahrungen, die ich dort gemacht habe. Allerdings war ich nie auf der langen Tour, ich komme nur auf ein paar Wochen. Ich hatte die Thor leider erst nach meiner Studentenzeit entdeckt und aktuell fehlt halt einfach die Zeit. Schon witzig wie die Zeit verfliegt. Ich kann mich noch gut an unseren Austausch vor deiner Tour erinnern. Jetzt hast du bald eine nautische Ausbildung. Bei mir hat es nur für den SBF gereicht. ;)
LG
Torsten
Ahoi Torsten,
Löschenja das glaube ich dir; auch wenn jede Reise & jedes Schiff eigen ist, sind sie doch in vielen Punkten vergleichbar und manche Erfahrung versteht wahrlich nur, wer sie auch gemacht hat. Dieses bange Warten vor der Klospülung, dieses Gefühl, wenn die Wache vorbei ist und das Bett ruft, der Moment, wenn die Wäsche erfolgreich gewaschen, getrocknet und versteht ist... hach... Und haha ja, wie die Zeit doch verfliegt! "Bald" ist leider relativ; bis Sommer 2025 dauert es noch und doch, manchmal kann ich es kaum glauben, dass es jetzt schon 4 Jahre her ist, dass ich diese Welt für mich entdeckt habe...
LG & danke für deinen Besuch
Ronja
Hey Ronja,
Löschenja im Detail gibt es mit Sicherheit viele Kleinigkeiten die anders sind. Ich sag nur mit dem Lappen kannst du doch nicht die Küche sauber machen, die Farbe ist für die Toilette!
Zum Thema Erfahrungen: Witzig fand ich, dass mit die Toilette im Zug (behinderten WC) auf der Heimfahrt so unendlich groß vorkam gegenüber der auf dem Schiff. Oder Ruderdienst - man denkt ja kann ja nicht so schwer sein aber fahrt mal ohne Erfahrung mit einem 50m Schiff und Wind in den Segeln geradeaus. Hilfreich ist auch, wenn jemand erfahrenes leicht amüsiert hinter einem steht und anmerkt, dass man gefälligst keine Schlangenlinien fahren soll. Man sieht es halt super auf dem GPS und ja einfach anhören tut sich das aber ein 50m Schiff reagiert halt etwas behäbig und fährt mit ordentlich Wind auf den Segeln auch nicht geradeaus, sondern leicht seitwärts. ;) Kombüsendienst bei Windstärke 8 und Verschlusszustand war auch ein Highlight. Das mieft schon arg und hey bei Wind auf einem Segelschiff will man eher draußen sein. Oder wenn man das erste mal die Segel packt und feststellt, dass zwei Hände eher zu wenig sind je nach Position auf den Rahen.
LG
Torsten
Ja! Ja! Ja! Ist echt so, pinke Lappen nur für Klos und in der galley will ich nur grün sehen; das kann doch nicht so schwer sein! #redforthehead
LöschenAuch das Steuern - total. Einerseits ist es tatsächlich einfach und dann gleichzeitig halt auch nicht, weil wirklich gutes Rudergehen ja eigentlich heißt, möglichst wenig Ruder zu geben und dennoch nicht besagte Schlangenlinien zu fahren. Und dann verhält sie sich ja auch jeden Tag anders; je nach Schwell und Wind und Segeln. Finde ich immer heftig, wenn die was an den Segeln ändern, während man steuert und zack, alles, was man rausgefunden hat, gilt nicht mehr und man muss erst wieder rumprobieren ^^ Und natürlich guckt immer genau DANN jemand, wenn man off course ist; die Stunde perfekt auf Kurs, da sagt mal wieder niemand was xD
Und jep, galley duty ist nur bei gutem Wetter und offenen Bullaugen schön, sonst wird´s echt anstrengend - der Geruch, die Wärme und auch am Schneidebrett stehenbleiben, während man da was hackt. Bei uns flossen dann bei starker Schräglage auch gerne die Waschbecken über oder wir konnten die Öfen nicht nutzen... alles unschön und dann der Seekrankheitsaspekt; da ist man echt lieber an Deck. Oder in der Koje :D
Auch das Gefühl auf den Rahen, du sagst es - man bräuchte Hände zum Selbstfesthalten, zum Erwischen des Segels, zum Festhalten & Knoten... und dann schlägt einem das aufgeblähte Segel noch gegen Beine unter der Rahe oder Gesicht darüber; einfach anstrengend ^^
Hach ja... soooo viele große & kleine Erinnerungen; könnte ich stundenlang darin schwelgen ^^
Hey Ronja,
AntwortenLöschenich freue mich immer total über deine abenteuerlichen Berichte! Das klingt ja mal wieder nach einer sehr spannenden und intensiven Zeit sowie einem tollen Konzept. Und die Bilder? Hach, zum Verlieben. Dann wünsche ich dir mal wieder ein gutes Ankommen und dass du bald wieder aufbrechen kannst!
Liebe Grüße
Sophia
Ahoi Sophia,
Löschendas freut mich zu hören ;) Ich liebs auch, hier nicht nur buchiges zu posten und berichten und umso schöner dann natürlich, wenn das auf Gegenliebe stößt :D
Und ja, SailTraining einfach große Liebe, so ein tolles Konzept ♥ Für alle Beteiligten.
Ja mal sehen, ich hoffe echt, dass es Ende Oktober wieder so weit ist, die See ruft xD
LG Ronja
Hallo Ronja
AntwortenLöschenJetzt komme ich endlich dazu, bei deinem Bordbericht vorbeizuschauen. Vielen Dank für den sehr ausführlichen und informativen Einblick in deine Arbeit (und dein Leben). Ich habe ja sonst keine Berührungspunkte mit dem Segeln, deshalb finde ich es sehr spannend, so viel darüber zu erfahren. Es klingt auf jeden Fall alles sehr abwechslungsreich und abenteuerlich! :))
Deine Highlights hören sich traumhaft an! Ich war noch nie in Irland, würde aber auch gerne mal dorthin.
Ich frage mich gerade, ob man für die Seekrankheit anfälliger ist, wenn man unter Motion Sickness leidet? Ich hab letzteres nämlich und wüsste gar nicht, wie mein Magen auf See reagieren würde.
Liebe Grüsse
Mel
Ahoi Mel,
LöschenIrland (und auch Großbritannien) ist echt schön; ich hab ja bisher nur ein paar wenige Orte und Landschaften gesehen, aber die gefielen mir gut ^^ Nur das Eis ist so teuer, haha :D
Ich kann dir das ehrlich gesagt nicht sagen, ob Leute, die Reisekrankheit haben, dann auch schneller seekrank werden... De facto kann es halt alle erwischen; man kann aber durchaus auch vorbeugen - warm bleiben, genug essen, trinken und schlafen und beschäftigt sein, aber manchmal überkommt´s einen dann doch. Die allermeisten gewöhnen sich dann aber nach ner Weile dran ^^
LG Ronja
Hallo Ronja :)
AntwortenLöschenUnd wieder so ein schöner Bericht! Man spürt wirklich mit jedem Wort, wie sehr du die Zeit auf dem Schiff genossen hast. Mir würde glaube ich die fehlende Privatsphäre sehr schnell aufs Gemüt drücken, da ich doch gerne und viel für mich alleine bin. Ein paar Tage auf einem Segelschiff könnte ich mir aber auch gut vorstellen.
Liebe Grüße
Lisa von Prettytigers Bücherregal (Blog & Instagram)
Ahoi Lisa,
Löschendanke dir :) Ich bin eigentlich auch jemand, der gerne und viel mit mir alleine bin und das auch brauche - und irgendwie geht es trotz der Enge an Bord doch. Vielleicht, weil alle Rücksicht nehmen (und man kann ja immer noch in die Wanten, haha).
LG Ronja