Gelöscht || Teri Terry || Coppenrath || Dystopie || HC || 432 Seiten || 1/3
Kylas Gedächtnis wurde gelöscht, ihre Persönlichkeit ausradiert, ihre Erinnerungen sind für immer verloren. Kyla wurde geslated.
Die Stimmen aus der Vergangenheit lassen die Sechzehnjährige nicht los – hat sie wirklich unschuldige Kinder bei einem Bombenanschlag getötet? Zählte sie zu einer Gruppe von gefährlichen Terroristen? Und warum steht ein Bild von ihr auf einer geheimen Webseite mit vermissten Kindern? Kyla wird immer wieder von Flashbacks aus ihrem früheren Leben eingeholt und merkt allmählich, dass ihre wahre Identität ein großes Geheimnis birgt. Gemeinsam mit Ben, einem anderen Slater, in den sie sich verliebt, begibt sie sich auf die Suche nach der Wahrheit – doch wem kann sie überhaupt noch vertrauen?
Das Buch hat mich fasziniert, um nicht zu sagen, begeistert. Ähnlich wie "Tribute von Panem" und doch ganz anders! Sowohl Kylas Angst aufzufallen, als auch ihr Bedürfnis "anders" zu sein, werden aussagekräftig umschrieben. Man wundert sich, fürchtet und freut sich mit Kyla, kann ihre Wut nachvollziehen und auch ihre Freude. Gerade ihr "Anderssein" rettet sie und macht sie zu einer tollen Protagonistin.
Der Schreibstil war auch unglaublich fesselnd, denn obwohl man nur so durch die Seiten flog, hatte man doch das Gefühl, dabei zu sein. Gerade das Gefühl der Ungerechtigkeit hat die Autorin wunderbar vermittelt, sodass ich immer wieder empört aufschreien wollte.
Ich bin ja ein grundsätzlicher Fan von Dystopien, weil man bei diesen Geschichten, anders als bei Fantasybüchern, das Gefühl hat, die Geschichte könnte wahr sein. Und das ist Teri Terry wirklich gelungen - die Story ist erschreckend realistisch und auch wenn heutzutage das Slaten vielleicht noch nicht möglich ist, erscheint es doch nicht mal so abwegig. Und auch das alles kontrollierende Regime findet man ja auch schon ansatzweise in der heutigen Welt ^^
... noch ein paar Worte zu Gestaltung und Titel:
[4/5] Das Cover ist auffällig und ein echter Hingucker. Trotzdem würde ich es nicht unbedingt "schön" nennen. Die Augen und der Mund wirken recht düster und genau diese Stimmung wird vom restlichen und schlichten Einband intensiviert. Passend ja, aber etwas zu stark. Der Titel hingegen ist für mich perfekt. Kurz und prägnant, passend zum Buch und zur düsteren Atmosphäre.
Kurzum: Ein Buch, das sich einfach und in einem Lesefluss durchlesen lässt, hochspannend und beängstigend realistisch ist.
fesselnd ~ ungerecht ~ aufwühlend
Was würdet ihr tun, wenn ihr auf einmal nicht mehr wisst, wer ihr seid? Ich glaube, dich würde verzweifeln! Und dann jedem noch so kleinen Hinweis nachgehen, um herauszufinden, wer ich mal war...
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