Titel: Blutbuch
Autor: Kai Meyer
Verlag: Fischer FJB
Genre: Jugendbuch
Format: Hardcover
Seitenzahl: 528
Reihe: 3/3
Und schon ist es soweit, eine neue Reihe von Kai Meyer endet. Ein riesengroßes Dankeschön an den Fischer- Verlag für das Rezensionsexemplar ♥
„Ich“, sagte sie.
Das Sanktuarium ist untergegangen, aber schon wird die bibliomantische Welt von einer neuen, übermächtigen Gefahr bedroht. Die Ideen steigen aus dem goldenen Abgrund zwischen den Seiten der Welt auf und verschlingen ein Refugium nach dem anderen. Bald ahnt Furia, dass sie die einzige ist, die die Vernichtung der Welt aufhalten kann und dass sie dafür einen sehr hohen Preis zahlen muss. Doch ist sie dazu bereit?
»Vielleicht
ist das ganze Universum aufgebaut wie eine Bibliothek in der Bibliothek. Jedes
Buch ist nur ein Teil eines anderes Buches, jeder Mensch nur die Erfindung
eines Autors, der selbst wiederum die Erfindung eines Autors ist.«
Leider liegt in diesem Band, trotz der vielen verschiedenen Erzählperspektiven, auf der recht blassen Furia, die ich zwar nicht unsympathisch finde, aber auch nicht so richtig in mein Herz schließen konnte. Bei ihr fehlen mir einfach Leidenschaft und Emotion. Das konnte die sich entwickelte Liebesgeschichte auch nicht mehr rausreißen ^^ Zumal auch die irgendwie kontur- und tiefenlos bleibt. Warum, wieso, weshalb die beiden sich so mögen? Wird nicht allzuviel zu gesagt, denn Furia muss ja die Welt retten. Im Alleingang! Moment mal, sie ist doch das gedankenlose, impulsive und naive Mädchen, dass...? Jap, stimmt. Trotzdem. Alleingang. Hmmmpf.
Und dieser eine, epische und geniale Endkampf, die Rebellion und die Entmachtung der alten Herrschaftsstrukturen... findet leider gar nicht statt. Da wird man zwei Bände lang angefixt und aufgeputscht und dann - ein langweiliger Kompromiss, mit dem eigentlich niemand geholfen ist und der alle Ideale der (zu vielen!) Verstorbenen verrät. Danke Furia, große Klasse!
Und auch die vielen verschiedenen Handlungsstränge konnten leider nicht zu meiner Zurfriedenheit zusammengeführt werden. Mein Unmut richtet sich da nicht mal unbedingt an das recht offene Ende, sondern an die vielen unerzählten Schicksale. Zum Beispiel die Geschichte der Blutbücher und Furias Ahnen... ja, kommt denn da noch was? Habe ich mich das ganze Buch lang gefragt. Nö. Einfach so. Nix mehr dazu. Einmal erwähnt und fertig.
»Familien
sind Bücher, die mit Blut geschrieben werden. Die Erinnerung an den Anfang schwindet,
je näher man dem Ende kommt. Die vorderen Seiten mögen vom Gewicht der hinteren
erdrückt werden, aber jedes Blutbuch braucht sämtliche Seiten mit all ihren
Makeln, um vollständig zu sein.«
Trotzdem ist das ganze immer noch Meckern auf hohem Niveau, denn Kai Meyer versteht wirklich was von seinem Handwerk!!! Bis zur letzten Seiten bleibt es atemberaubend spannend, immer wieder geschehen ungeahnte Wendungen in der Story und der Schreibstil ist gewohnt phantastisch und detailliert. Die Szenen stehen einem nicht nur vor Augen, man ist dabei. Und bahnbrechende und faszinierende Ideen hat der Autor, so konnte mich sein eigener kurzer Auftritt zum Beispiel total begeistern. Da ist aber jemand parteiisch für einen seiner Chararaktere :P
Ich vergebe enttäuschte 3/5 Anker
Den Titel finde ich griffig, nur leider passt er meiner Meinung nach nicht so toll. Ja, die Blutbücher haben ihren kleinen Gastauftritt, aber keine tragende Rolle.
Ich vergebe 4/ Anker
^^ mit einem Klick auf die Cover gelangt ihr zu den zugehörigen Rezensionen
Hmmm, eigentlich schon. Sonst kann ich oft nicht mitfiebern. Toll fand ich unter anderem Cinna aus "Tribute von Panem" und obligatorisch auch Snape ;)
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