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Sonntag, 9. März 2025

"Ich schaue nicht auf den Preis" oder: Der Wert von Büchern


Ahoi! Heute möchte ich mit euch über etwas sprechen, das mir schon eine Weile auf dem Herzen liegt und immer wieder Kopfzerbrechen oder zumindest Unwohlgefühl bereitet. Keine Sorge, es folgt nicht der drölfundzwanzigste Bericht über steigende Buchpreise; da haben sich bereits andere liebe Buchmenschen zu geäußert - etwa Daniela.


Nein, es geht viel mehr um Empfehlbarkeit von Büchern. In Rücksichtnahme auf den Preis. Es ist nämlich so, dass ich die neu erschienenen Bücher, die ich hier auf meinem Blog bespreche, zum überwiegenden Teil als Rezensionsexemplare bekommen habe. Buchpost flattert also herein, ich freue mich riesig, lese das Buch und bespreche es im Anschluss ehrlich. Und, ihr kennt es doch auch: Es gibt diese Bücher, die einem gut gefallen, die man wieder lesen und anderen Menschen auch empfehlen würde. Die man sich aber nicht unbedingt kaufen würde. Oder nur zu einem günstigen/gebrauchten Preis. 

Und genau hier kommt mein Problem: Bis der Post quasi fertig ist und ich nur noch Verlinkungen einfüge, ist mir oftmals gar nicht bewusst, wie viel das von mir gelesene Buch eigentlich kostet. Gerade weil die Buchpreise in letzter Zeit so explodiert sind, muss ich dann oft schlucken. Über 20€ für ein hübsches Büchlein mit Kurzgeschichten? Fast 30€ für einen Reiseführer? Über 70€ für einen großartigen Bild- und Sachband? Puh, kann ich das Buch jetzt noch, zu diesem Preis, empfehlen? Es gibt Bücher, bei denen ich sagen würde - ja. Trotzdem. Lohnt. Uneingeschränkte Leseempfehlung. Must read. Aber eben auch Bücher, die ich "nur" gut fand.

Wenn ich jetzt schreibe "für den Preis nicht empfehlenswert", behaupte ich dann nicht quasi, den Wert von Büchern bestimmen zu können? Aber wenn ich über den Preis komplett hinwegsehe, missachte ich dann nicht die real begrenzten Budgets meiner Leser*innen? Ich treffe beim Buchkauf bzw. bei Einkäufen aller Art ja auch Abwägungen, setze Grenzen, wie viel ich zu zahlen bereit bin. Ist es dann nicht unehrlich, ein Buch zu empfehlen, obwohl ich es nicht selbst kaufen würde? Also nicht, weil es mir nicht gefallen hätte - ich bin bei meinen Rezensionen ehrlich und unabhängig davon, ob es vom Verlag oder selbstgekauft ist! -, sondern weil es mir selbst schlicht zu teuer wäre?

Wie sehr ihr das? Wie geht ihr mit Preistransparenz um und geht ihr in euren Rezensionen darauf ein, ob ihr das Buch zu dem jeweiligen Kauf kaufen/empfehlen würdet?

20 Landgänge

  1. Hallo Ronja,

    wenn ich unter eine Rezension schreibe "Absolute Leseempfehlung", dann mache ich das völlig unabhängig vom Preis. Ich schreibe das dann, wenn mich ein Buch mit seiner erzählten Geschichte so mitgerissen und vielleicht auch berührt hat, dass ich es wegen seinem Inhalt empfehle.
    Es ist nicht meine Aufgabe, den Preis ins Verhältnis zu setzen, zumal das ja ein subjektives Empfinden ist. Wenn Interessierte meine Rezension zu einem Buch lesen, können sie selbst entscheiden, ob sie die Geschichte so interessiert, dass sie das Buch kaufen möchten, oder eben auch nicht. Ehrlich gesagt fände ich es sogar unangemessen, aus meiner persönlichen Sicht den Kaufpreis in ein Verhältnis zu setzen. Es ist doch wie mit den Bewertungen zu einem Buch: Was dem einen gefällt, muss dem anderen noch lange nicht gefallen. Wie soll ich denn da feststellen, ob der Preis angemessen ist? Für mich ist er es vielleicht, für jemand anderen eher nicht oder umgekehrt.

    Liebe Grüße, Andrea

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    1. Ahoi Andrea und danke für deine Antwort!

      Kann deine Argumentation gut nachvollziehen und stimmt schon, Preiswahrnehmung ist im gewissen Rahmen relativ...

      Ein schönes Wochenende wünsche ich dir
      Ronja

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  2. Hallo Ronja!

    Also ich gehe in meinen Rezensionen nicht auf Preise ein. Ich maße mir nicht an (öffentlich) zu entscheiden, ob ein Buch sein Geld wert ist, oder nicht.
    Ich habe das Privileg mir Bücher unabhängig vom Preis kaufen zu können, andere haben es nicht - da liegt es nicht an mir eine Einschätzung deswegen vorzunehmen. Manche könnten sich Bücher zum Neupreis kaufen, machen es aber aus verschiedenen Gründen (z.B. Nachhaltigkeit) eben nicht und wieder andere sparen sehr lange auf eine Sonderausgabe - die es ihnen eben wert ist.

    Meine Rezensionen dienen dazu, meine Minung zu dem Inhalt kundzutun - nicht mehr und nicht weniger. Wer dies dann als Empfehlung ansieht und aufgrund dessen ein Buch haben möchte, muss selbst entscheiden, ob neu, gebraucht, sich schenken lassen oder vielleicht sogar in einem öffentlichen Bücherschrank zu finden.
    Natürlich gibt es Bücher bei denen ich - da bin ich ganz ehrlich - wirklich froh bin, kein Geld ausgegeben zu haben (weil zum Beispiel Rezensionsexemplar), aber andere feiern das Buch und halten den Preis dann entsprechend für gerechtfertigt.

    Eine wirkliche (richtige) Meinung dazu zu finden, ist ebenso unmöglich wie DIE EINE allgemeingültige Meinung zu dem Inhalt eines Buches 😉

    Ich wünsche dir einen schönen Restsonntag 🌞

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    1. Ahoi Franzy und danke dir für deine Meinung! Gerade bei der Klammer um (öffentlich) musste ich schmunzeln, weil auch ich manchmal anders über Bücher privat oder im Netz rede - also natürlich nicht in der Grundaussage, aber in der Nuancierung ^^

      Und absolut, DIE eine Meinung zu nem Buch wird's nie geben 😁

      Dir jetzt ein wunderbares Wochenende
      Ronja

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  3. Ahoi Ronja,

    ich kann Andrea (oben) nur zustimmen. Ich empfehle ja den Inhalt aufgrund der Tatsache, wie es mir gefallen hat. Ob mich eine Geschichte und ihre Charaktere mitreißen konnten, oder ob ein Sachbuch interessant oder eher zu trocken rüberkam.
    Bei mir kommt noch hinzu, dass ich ja wirklich viel auf Englisch lese und diese Bücher, im Gegensatz zu ihren deutschen Übersetzungen (sollte es eine geben), auch wesentlich kostengünstiger sind.

    Kann ich diese explodierenden Preise für neue Bücher nachvollziehen? Jain! Klar, die Kosten zur Produktion etc werden höher, in gewissem Maß steigen auch die Löhne. Aber ich habe mal geschaut, was manche Bücher, die ich bereits im Regal habe, heute neu kosten würden. Da wurde mir schon schlecht. Ein Paperback für €12 vor 6 Jahren, kostet in der heutigen Auflage ganze €18.
    Im Gegenzug gibt es aber auch Konsumenten, die sich über €2.99 für ein eBook beschweren, dass es zu teuer wäre. Da kann ich dann nur noch mit dem Kopf schütteln.
    Was auch nicht sein sollte, wenn ein Hardcover €24 kostet, dass der Verlag für die digitale Version dann €20 haben will. Das ist für mich absolut nicht nachzuvollziehen und da ist für mich auch echt Schluß. Das ist nach meinem Gefühl nur noch Gier!

    Am Ende kann ich allerdings auch sagen, dass ich Bücher nicht nach ihrem Preis bewerte oder empfehle, sondern nach dem Inhalt.

    Cheerio
    RoXXie

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    1. Ahoi RoXXie,

      oh bei diesen kaum vorhandenen Preisunterschieden zwischen Prints und eBooks (v.a. bei Großverlagen) kann ich nur zustimmen, das finde ixh auch ungehörig!

      Und ja stimmt, englische Bücher sind echt deutlich günstiger und wenn eBooks unter 5€ kodten, sollte sich eigentlich niemand über "zu teuer" beschweren dürfen...

      Danke also auch dir für deinen Kommentar und ein schönes Wochenende jetzt
      Ronja

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  4. Hallo Ronja,

    ich glaube, dass die meisten Buchblogger und -bloggerinnen nach dem Inhalt und nicht nach dem Preis bewerten. Die Diskussion, welchen Wert das gedruckte Wort hat, kommt ja immer wieder mal hoch, vor allem, wenn eine 100-Seiten-Novelle teurer ist als ein 800-Seiten-Roman. Ich lese zudem Graphic Novels und Comics und die dortigen Preise legen nochmals eine Schippe drauf.

    Ich tue mich da auch schwer, den Preis miteinzubeziehen, selbst wenn Verlage es augenscheinlich übertreiben.

    Viele Grüße
    Frank

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    1. Ahoi Frank,

      bei Graphic Novels kann ich die Preise ja noch eher nachvollziehen, weil da auch die Künstler*innen (gut) bezahlt werden sollen und die Druckkosten halt höher sind; ber ja genau, wenn so 100 Seiten Kurzgeschichte teurer sind als 800 Seiten Wälzer nur wegen schicker Aufmachung, tu ich mich auch schwer... Bisher hab ich auch nue über den Preis geschrieben, aber in letzter Zeit hab ich mir immer mal wieder im Stillen gedacht "ne, dafür würd ich's nicht kaufen"...

      Hab ein schönes Wochenende
      Ronja

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  5. Schönen guten Morgen!

    Ein interessanter Ansatz über den ich tatsächlich noch gar nicht nachgedacht habe!
    Über die rasanten Preiserhöhungen schon, aber nicht in Bezug auf meine Empfehlungen in den Rezensionen. Ich bekomme ja auch ab und an Rezensionsexemplare - und ja, ich frage tatsächlich oft Bücher an, die ich wirklich gerne lesen möchte und die mir zum selber kaufen zu teuer sind.

    Wenn mir diese gefallen, empfehle ich sie auf jeden Fall weiter. Denn wenn jemand anderes dieses Buch lesen möchte, liegt es dann in seiner Entscheidung, ob er sich das Buch kauft, das Ebook, oder wartet bis es günstig gebraucht zu bekommen ist.
    Für manche sind 15 Euro zu viel, andere haben andere Budgets und können sich Bücher für über 20 Euro locker leisten. Das können "wir" ja nicht einschätzen und deshalb auch nicht so einordnen.

    Wobei ich manchmal schon den Preis erwähnt habe, glaub ich. Aber nicht in der Rezension sondern in den Kommentaren dazu. Wie du oben schon schreibst, manche dünne Bändchen mit nicht mal 200 Seiten kosten ja mittlerweile neu schon 20 Euro. Ich möchte hier nicht den Wert der Arbeit mindern, aber das ist mir dann auch zu viel für die Lesezeit, die ich dann damit habe.
    Denn historische Wälzer mit knapp 1000 Seiten kosten als Taschenbuch auch 20 Euro...
    Ich selber kann mir keine teuren Bücher leisten und deshalb, wie oben gesagt, frage ich da gerne nach Rezi-Exemplaren oder warte dann eben auf das Taschenbuch, schaue ob das Ebook günstiger ist (ist ja nicht immer der Fall) oder warte dann auf gebrauchte.

    Du kannst es ja in der Rezension erwähnen wenn der Preis für dich sehr hoch erscheint, aber ob es zum Lesen empfehlenswert ist kann man davon jetzt nicht so wirklich abhängig machen - meiner Meinung nach. Das muss dann der entscheiden der sich überlegt, ob er es haben möchte.

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Ahoi liebe Alex und vielen Dank für deine ausführliche Meinung!

      Und ja, gerade bei dünnen Büchlein (aka wenig Lesezeit) machen mich die hohen Preise stutzig und kaufen würd ich sie selbst vermutlich dann nicht neu... Mache ich also wie du, eBooks oder gebraucht oder Rezensionsexemplar ^^

      Ich glaub, das werd ich zukünftig vielleicht manchmal machen - denn wie du sagst, dann können andere für sich entscheiden, aber ich hab kein mulmiges Gefühl ^^

      LG Ronja

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  6. Hallo RoXXie,

    ich muss sagen, dass ich auf diesen Gedanken noch nicht gekommen bin und ich auch finde, dass das etwas zu weit geht, für uns Blogger.

    Denn, ich bin auch der Meinung, dass wir ja nur den Inhalt empfehlen und an sich jeder selber schauen kann, ob der Preis für ihn dann passt, oder nicht.

    Und natürlich gibt es auch Bücher, die ich vielleicht sonst nicht (gleich) lesen würde, wenn ich sie nicht als Rezensionsexempar zur Verfügung gestellt bekommen hätte, da ich sie mir aufgrund des Preises vielleicht auch nicht alle kaufen würde, aber die Bücher, die ich wirklich empfehle, haben mich dann auch so überzeugt, dass ich sie mir (im Nachhinein betrachtet) (wahrscheinlich) auch gekauft hätte.

    Liebe Grüße,
    Steffi vom Lesezauber

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    1. Ich fühle mich ja wirklich geschmeichelt, dass du mich angesprochen hast, aber ich bin mir sicher du wollst Ronja tippen. 😁

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    2. Da hast du recht :D Manchmal ist es schwierig, wenn man hintereinander auf vielen Blogs unterwegs ist :D

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    3. Haha ahoi ihr Beiden und danke für eure Besuche! Und ja, kenne ich; ich hab auch schon mal falsche Namen verwendet 😂

      Beruhigt mich ja irgendwie, dass hier in den Kommentaren doch Einigkeit darüber herrscht, dass es okay ist, (sehr) teure Bücher zu empfehlen, selbst wenn man sie nicht selbst gekauft hat bzw das zu dem Preis auch nicht run würde ^^

      Ein schönes Wochenende euch Beiden
      Ronja

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  7. Hallo liebe Ronja,
    du hast hier eine sehr interessante Frage aufgeworfen. Ich muss sagen, dass ich bei der Rezension meist keinen direkten Vergleich zum Buchpreis ziehe. Aber du hast vollkommen Recht! Auch für mich gibt es Bücher, die mir vielleicht gefallen haben, die aber vielleicht für mich den Preis dennoch nicht rechtfertigen würden und andere Bücher, für die ich das Geld locker bezahlen würde. Die Frage, die sich dann stellen müsste wäre vielleicht auch: Werde ich das Buch nochmal lesen, würde ich das Buch nochmal in die Hand nehmen und darin etwas nachschlagen z.B.?

    Es besteht natürlich auch immer noch die Möglichkeit Bücher kostengünstiger zu erwerben. Z.B. über die Bibliothek oder andere Ausleihmöglichkeiten, im Restpostenverkauf. Würde ich das Buch jetzt nach dem Preis beurteilen und es schlechter bewerten, als es mir gefallen hat, einfach, weil ich das Buch zu dem Preis nicht kaufen würde, dann wäre meine Rezension, im Falle dieses Falles aber auch wieder "verfälscht". Dann müsste man vielleicht den Punkt Preis-Leistung ganz allgemein mal in die Rezension einfließen lassen ...

    Sehr interessanter Gedankenansatz. Danke dafür.

    Liebe Grüße
    Tanja

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    1. Ahoi liebe Tanja und danke für deine Gedanken!

      Und ja, auch dieser Gedanke, dieses "guck ich da nochmal rein, brauche ich das wieder, soll das im Regal bleiben" stellt sich mir mittlerweile häufiger - neulich habe ich da auch mal kräftig ausgemistet; nutzt ja nix, sich die Regale zuzustellen mit Büchern, die ich nie wieder/jemals rausnehme ^^

      Und ja voll - schlechtreden nur weil ich's nicht kaufe, ist auch irgendwie weird; ich denk halt wirklich, dass ich es zukünftig einfach mit erwähne, wenn ich den Neupreis astronomusch hoch finde und dann können meine Leser*innen ja selbst entscheiden 😊

      LG Ronja

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  8. Guten Morgen, Ronja
    ich gestehe, darüber habe ich mir noch wenig Gedanken gemacht bei Rezensionsexemplaren. Aber selten sagte ich schon, das der Preis schon ein wneig überhöht ist. Ich finde die "Preisexplosion" für Bücher echt schlimm. Wenn ich in meinen Regal schaue, finde ich viele Bücher der 80er Jahre, wo noch DM gab. Da steht dann 8,90 DM. Heute wäre das Buch 10,90 € teuer. Ja, ich finde diese Preissteigerung nicht in Ordnung, zumal der Autor, die Autorin am wenigsten davon bekommt.
    Meine Bücher kaufe ich oft als Mängelexemplar, denn ich sehe es nicht ein, dass ich so viel Geld ausgebe.
    Aber zurück zum Thema, ich denke, ich werde da nun etwas öfters drauf eingehen auf dne Preis des Buches von Rezensionsexemplaren.
    Liebe Grüße
    Anja vom kleinen Bücherzimmer

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    1. Ahoi Anja,

      ja, ist heftig, oder?! Ich weiß auch, dass ich in meiner Jugend oft Hardcover für 15€ neu kaufen konnte; jetzt freu ich mich, wenn 20 reichen...

      Ich kauf deswegen mittlerweile auch fast nur noch gebraucht; so Leid mir das auch für lokale Buchläden tut...

      Aber ich lieb den Austausch hier sehr und den allgemeinen Tenor, Preise in Rezensionen einfach mal zu erwähnen ^^

      LG Ronja

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  9. Hallo Ronja,
    ich vermute, dass Du mich am Anfang des Berichtes meinst :), denn ja, ich finde das Thema sehr wichtig. Danke, dass Du es aufgreifst.
    Leider beschäftigen sich die meisten Buchblogger nicht mit den Hintergründen eines Buches. Das erschreckt und irritiert mich seit Jahren. Zum Vergleich gerne Koch- und Backblogs genannt, die sich sehr wohl näher mit ihren Rezepten und Zutaten beschäftigen. Woher kommt das Zeug, Stichwort: Bio, Fleisch ja oder nein, was für Kids, Zucker?, Fertigessen, Tomaten regional oder aus Italien?, ... etc. Aber Buchblogger? Nope. Die meisten wissen nicht, wie sich ein Buchpreis zusammensetzt, wer alles an einem Buch arbeitet und wie das alles den Preis bestimmen kann. Die Seitenanzahl ist da übrigens fast nebensächlich - außer es wird wie beim neu angekündigten Cormoran Strike ein 1200-Seiten-Wälzer. 
    Zu glauben, der Buchpreis ändere nichts, ist sehr naiv. Wenn wir alle keine RE/LE mehr bekommen würden und selbst losgehen und aussuchen müssten (so wie in der Anfangszeit der Buchblogs), würde der Preis sehr wohl eine Rolle spielen und keine kleine. Bitte auch nicht vergessen, dass die meisten Buchblogger mehr als ein Buch im Monat lesen. Müsste man da drei oder mehr Bücher ab 18 Euro - und viele kosten ja eher 20 oder 24 - kaufen, käme im Jahr etliches zusammen. Für ein Buch, das man eventuell nur einmal lesen wird. An dieser Stelle lade ich jeden gern ein, sich Gedanken zu machen, was sich am eigenen Blog und der Bloggerwelt und schließlich vielleicht sogar in den Social-Media-Kanälen und den Verlagen ändern würde. Wir Blogger unterschätzen gern, was wir sein könnten. Aber eben nur, wenn wir uns mehr für das Medium Buch interessieren würden. Und die Branche drumherum. 
    Wie mache ich es nun? Ich erhalte auch LEs und/oder gewinne bei Seiten wie vorablesen.de. Oft Bücher, die ich nicht selbst kaufen würde. Ja, auch weil ich es mir nicht leisten könnte. Aber auch, weil ich mich weigere, so viel Geld für ein Buch auszugeben, dessen Wert sich z. B. nur anhand von dessen äußerer Gestaltung bemisst. Denn Preis und Wert sind zwei verschiedene Dinge.
    Wenn ich also eine Rezension schreibe, steht oft am Ende eine Bemerkung zum Preis. "Am besten auf das Taschenbuch warten" oder "in der Bibliothek oder einer Tauschbörse ruhig zugreifen" oder eben "ist jeden Euro wert". Diejenigen, die auf den Preis schauen wollen - und wer will das in der heutigen Zeit nicht? -, verstehen, was gemeint ist. Und können immer noch selbst entscheiden, ob das Buch etwas für sie ist - nur eben vielleicht nicht für die 28 Euro, die es im Original kostet.

    @vorherige Kommentatoren: 
    Die "Löhne" steigen nicht, eher werden die Preise (oft bei Freelancern) noch gedrückt. Viele Verlage wollen bereits ihre Bücher per KI übersetzen lassen. Die allerdings kann definitv keine qualitative Übersetzung von Literatur jeglicher Art bieten, zumindest im Moment (ich habe solche gesehen). Und wenn die KI vielleicht doch bald Bücher schreibt oder übersetzt, schreibt sie dann auch Rezensionen - und wozu braucht es da noch Buchblogs? Was ist eigentlich die Entwaldungsverordnung und warum sollte sich jeder von uns dafür interessieren? Warum mussten bereits im letzten Jahr unzählige (Klein-)Verlage schließen und warum setzt sich der Trend fort? (Warum ist das für unsere Leselandschaft eine Katastrophe?) Warum werden bereits in den nächsten Programmen etliche Verlage englischsprachige Bücher (die es im Original bereits gibt) im deutschen Verlag herausbringen? Warum lesen gerade junge Leser so viele englischsprachige Bücher? Warum lesen immer weniger Menschen in unserem Land? Ich lade alle gern dazu ein, sich dieser Themen in ihrem Blog anzunehmen. :)

    LG
    Daniela

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    1. Also ich schaue sehr wohl auf den Preis :)
      Das ist ja mit ein Grund, warum ich Rezensionsexemplare anfrage - weil ich es mir ansonsten nicht leisten könnte. Bzw. dann eben auf günstigere Varianten wie das Taschenbuch warte, das Ebook kaufe, es gebraucht kaufe oder mir ertausche.
      In meinen Rezensionen weise ich nicht auf den Preis oder das Verhältnis hin. Ich denke, jeder der hier vorbeischaut ist erwachsen und kann dann selber entscheiden, ob er sich das Buch "neu" leisten kann oder nicht...

      Und, nein, ich beschäftige mich nicht mit den Hintergründen - und ich weiß auch nicht, woraus sich der Buchpreis zusammensetzt. Und ehrlich gesagt finde ich nicht, dass ich mich damit beschäftigen muss. Wenn es mich interessiert, natürlich, aber ich hab anderes um die Ohren und möchte "einfach nur lesen" und bloggen - sorry, aber ich hab weder die Zeit noch die Lust, mich da schlau zu machen.
      Dass vieles falsch läuft weiß ich, das bekommt man ja mit, aber das ist überall so und die Preise steigen ja nicht nur bei den Büchern ;)

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