Titel: Spiegelstaub
Autor: Ava Reed
Verlag: im.press
Genre: Fantasy
Format: eBook
Seitenzahl: 301
Reihe: 2/2
Lange schon dauert der Kampf gegen die Wesen der Fantasie. Und noch immer muss Caitlin lernen, ihre Fähigkeiten zu beherrschen. Obwohl jegliche Verbindung zur Spiegelwelt zerstört wurde, ist sie noch nicht in Sicherheit. Denn Finn, der Spiegel ihrer Seele und Caitlins wahre Liebe, hat ihr verschwiegen, dass der Magier Seth möglicherweise aus Scáthán entkommen konnte. Ihrer Bestimmung folgend, macht sie sich gemeinsam mit ihm und ihren Freunden auf den Weg in die Heimat ihrer Mutter. An den Ort, an dem das Leben begonnen hat. Doch alles was lebt, kann auch sterben…
Nachdem ich vor einer Weile den ersten Band gelesen und geliebt habe, war ich voller Vorfreude auf die Fortsetzung! Daher vielen Dank an den Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar ♥
Leider muss ich vorweg sagen, dass mich dieser Band nicht vollständig hat überzeugen können und es mir lieber gewesen wäre, wenn "Spielsplitter" ein Einzelband geblieben wäre...
Zum einen lag das daran, dass der Zauber um die magischen Spiegel und die mysteriöse Schattenwelt Scáthán fort war. Stattdessen spielt das Buch in der zwar ebenso faszinierenden und magischen Welt von Tir Na Nog. Und obwohl die Bewohner mich verzaubern konnten und es einige wundervolle Szenen in dieser Welt gab, war sie nicht so plastisch, was daran liegt, dass die Handlung größtenteils in dem magischen Raum im Schloss stattfindet.
»Die Tür
schwang mit einem lauten Knarzen von selbst auf, öffnete sich nach innen und
gab einen Raum preis, der mir den Atem raubte. Bücher stapelten sich meterhoch,
an jeder Wand sah man nur Bücherregale, die bis zur Decke reichten. Einzelne
Geländer und Leitern zierten die Seiten, das dunkle Holz glänzte, der Holzboden
unter mir knarzte leicht und es roch nach altem Papier, nach Leder und
unendlich vielen Geschichten – es roch
nach Zuhause.«
Und gerade diese "Handlung", sprich das Training hat mich leider stellenweise angeödet. Denn Cat wird nicht stärker, mutiger oder geschickter im Umgang mit ihren Kräften, sondern verbeißt sich nahezu in ihrer Kampfesunlust. Auch ihre Einstellung, dass ihr Leben nicht so viel wert sei, hat mich immer wieder genervt. Ich möchte eine starke Heldin, die zwar bereit ist, für ihre Liebsten zu sterben, aber auch selber leben will. Denn ihre vermeintliche Selbstlosigkeit ist letztendlich Egoismus - wenn sie stirbt, muss sie nicht trauern, sehr wohl aber ihre Liebsten ^^
Emotional war dieses Buch wieder aufwühlend und ergreifend, mir aber persönlich zu traurig und von zu vielen Verlusten geprägt, die ich teilweise nicht nötig fand. Lieber hätte ich mehr Romantik gesehen, denn entweder waren Finn und Cat zu Tode erschöpft, lagen sich in den Haaren oder waren übernervös. Alles nachvollziehbar, aber trotzdem... *seufz* Zudem war mir das Ende im Verhältnis zu all der Trauer, den Verlusten und der Aufregung zu kitschig - es passt einfach nicht zu Cats doch recht aufbrausender und abenteuerlustigen Natur.
»Ihr Atem,
der immer schneller wurde, war wie ein berauschendes Lied und ihr Herz gab den
Takt an, pochte immer lauter. Ihr Duft umwob uns, Wald, Wiesen, das Meer, hier,
mitten in diesem Raum. Jede Stelle meiner Haut, die von ihrer berührt wurde,
drohte zu verbrennen, jeder Kuss war wie eine Droge, von der ich nie genug
bekommen würde. Sie stöhnte leise und ich erzitterte. Ihre Lippen verzogen sich
langsam zu einem verführerischen Lächeln. Ich liebte sie so sehr, dass es
wehtat.«
Und obwohl der Mittelteil recht zäh war durch das ständige Training und Hin-und-her, war dann das Ende fast schon überladen, sodass man kaum mitkam, was denn da alles so passiert. Und gerade den Kampf gegen meinen liebsten Feind, Seth, war mir dann zu unspektakulär, um dann in einen epischen anderen Kampf überzugehen. Hmmmpf.
Eine überzeugende und hinreißende Figur ist für die meisten ja Kohana und obwohl ich den Fuchs im ersten Band so ins Herz geschlossen habe, war er mir in diesem Buch suspekt und ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass da noch was kommt. Kam auch, allerdings nicht so einschneidend und dramatisch, wie gedacht. Erst im Epilog konnte ich wieder meinen Frieden mit ihm schließen.
Auch wenn ich jetzt recht viel gemeckert habe, muss ich sagen, dass Ava Reed mit ihrem einzigartigen Schreibstil, der fast schon poetisch ist, eine bunte und bezaubernde Welt gezeichnet hat. Nur manchmal ist weniger eben mehr. Oder wenigstens langsamer! Dann hätte man den Zauber besser aufnehmen können. Eine Szene, die genau so war, wie ich sie liebe, war die Lampion- Szene. Berührend, zart und doch so kraftvoll und voller Hoffnung...
... noch ein paar Worte zu Gestaltung und Titel:
[3.5/5] Das Cover gefällt mir und es passt ja auch zum Vorgänger, auch wenn ich noch nicht ganz geblickt habe, was das Kopfstehen sollte ^^ Den Titel finde ich ja schön, nur geht es in diesem Band quasi gar nicht um Spiegel?!
Voller Emotionen und Ereignisse und wieder wundervoll fantastisch, aber streckenweise überholten sich die Geschehnisse selbst...
phantastisch ~ überschlagend ~ berührend
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