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Freitag, 17. April 2015

{Rezension} Rise: Die Ankündigung ~ Kim Nina Ocker




Titel: Die Ankündigung
Autor: Kim Nina Ocker
Verlag: Forever Ullstein
Genre: Dystopie
Format: eBook
Seitenzahl: 230
Reihe: 1/2





Die siebzehnjährige Freya wächst in dem Glauben auf, alles um sie herum wäre perfekt. Trotz des Krieges, der die Menschen vor mehreren Jahrhunderten gezwungen hat, in großen Silos unter der Erde zu leben, kennt Freya keine Sorgen. Bis zu dem Tag, an dem sie ihre Familie verlassen muss. Eigentlich soll sie nur in eine andere Einheit verlegt werden, doch plötzlich bleibt der Zug inmitten einer Einöde stehen... Duncan ist ein ganz anderes Leben gewöhnt: Er lebt außerhalb der schützenden Silos und kämpft jeden Tag ums Überleben. Die Siedler unter der Erde hält er für Weichlinge. Doch dann trifft er auf Freya. Er will es zwar nicht zugeben, aber ihr Mut und ihre Tapferkeit beeindrucken ihn. Freya und Duncan sollten einander nie begegnen. Doch als Freya erkennt, dass ihr bisheriges Leben eine Lüge war, stehen sie plötzlich Seite an Seite und kämpfen für die, die sie lieben...


Ich habe ja bereits ein Buch von Kim Nina Ocker  gelesen - "Dark Smile. Lächle Mona Lisa", welches mich sehr beeindruckt und berührt hat, im Kopf geblieben ist. Daher habe ich mich sehr gefreut, als mir vom Ullstein Buchverlage (bzw. vom Forever- Imprint) ein Rezensionsexemplar des Auftaktes einer Dystopie- Reihe angeboten wurde... DANKE! ♥


Ja, es ist Kim Nina Ocker wieder gelungen! Sie hat mich gefesselt, eine unglaublich komplexe Welt, düstere Atmosphäre und eine berührende, verbotene Liebe zu schaffen, die wirklich einzigartig sind und nicht einfach nur ein Abklatsch der vielen Dystopien. Schmunzeln musste ich, als die Mutter ins Spiel kam - die Autorin scheint wohl ein Fable für absolut unmögliche, unterirdisch gemeine, und "hassbare" Mütter zu haben. Wie schon bei "Dark Smile" habe ich richtig mit den Zähnen geknirscht und mich fürchterlich über sie aufgeregt :P

Wie zur Bestätigung grinste sie mich an. »Was ist aus dem unverschämten Wilden geworden, den ich so mochte?« Gegen meinen Willen musste ich lachen. »Was ist aus dem zitternden, kleinen Mädchen geworden, das so fantastisch in meinen Käfig gepasst hat?« 

Freya ist ebenfalls ein toller Charakter, der zwar große Veränderungen durchläuft, aber bereits zu Beginn ein angenehmes, starkes und kritisches Mädchen ist, das sich nicht so leicht beeindrucken lässt - schon gar nicht von Männern! Wie bereits bei ihrem Debüt, durfte der Leser auch hier wieder beide Perspektiven erleben, was die Geschichte besonders aufregend und reizvoll macht, da man den schleichenden Prozess der Annäherung zweimal erleben darf und nebenbei auch Duncan näher kennenlernen konnte - und auch er war mir sympathisch, gerade weil er so wild, frei, unnahbar scheint, und dann seinen weichen und verletzten Kern enthüllt. Schön war auch, dass es keine zu überstürzte Lovestory oder bedingungslose Liebe wurde, sondern eben eine vorsichtige, ehrliche Verliebtheit.

»Ich hätte schreien und Duncan wecken können, doch dieser stille Abschied würde mein Geschenk an ihn sein; als Dankeschön für alles, was er für mich getan hatte. Er war ein unverschämter Stinkstiefel, aber er hatte mir das Leben gerettet und mir eine Chance gegeben. Auch wenn ich diese versaut hatte.« 

Ja, all das hat mir super gut gefallen, aber da gibt es etwas, was Kim Nina Ockers Bücher wirklich besonders macht, sie auszeichnet: Ihr Schreibstil. Denn sie schafft es, mit ihren Worten eine unglaublich düstere, bedrückende und gefährliche Welt zu erschaffen, die es so noch nicht gab, und die man sich trotzdem gut vorstellen kann (was mir ja eigentlich schwer fällt!).


... noch ein paar Worte zu Gestaltung und Titel:
[4/5] Das Cover ist, wie das letzte, schwarz-weiß mit Akzenten, zeigt uns die Protagonistin und vermittelt bereits diese irre Stimmung von Düsternis, Dramatik und Spannung zu vermitteln. Das Neonpink steht im krassen Kontrast, und stellt für mich die Oberflächlichkeit der Silobewohner (hach, was für eine Ironie ^^) dar. Der Titel ist okay. Allerdings stören mich immer englische Titel von deutschen Autoren, wobei das bei Kim Nina Ocker fast schon ein Markenzeichen ist ^^



Eine tolle Dystopie, mit viel düsterer Dramatik, berührender Emotionalität und unglaublicher Spannung. Top! Nichts auszusetzen ;)

spannend ~ berührend ~ dramatisch

Und liebe Kim Nina Ocker: Weiter so!!! Möchte noch ganz viele Bücher von dir lesen dürfen, denn dein Aufbau (englisch- deutscher Titel, schwarz-weißes Cover mit Akzenten, 2 Perspektiven, unmögliche Mutter, düstere Stimmung und vorsichtige Liebe) ist große Klasse!!!!!!

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